Karben. Die Stadt Karben plant nach dem »Wasser«-Spielplatz am Hessenring einen weiteren Leuchtturmspielplatz zum selben Thema. Er soll am Heitzhöfer Bach in Petterweil entstehen. Ideen gibt es schon, Pläne noch nicht. Einen ungefähren Zeitplan schon.
Viele Kinder sind an diesem Tag nicht zu sehen. Dabei ist ideales Spielplatzwetter, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Aber jetzt, zu Beginn der großen Schulferien, sind eben doch etliche Mädchen und Jungen weggefahren. Als zwei Familien mit ihren kleinen Kindern den Spielplatz verlassen haben, liegt er ganz einsam an der Riedmühlstraße. Der Wind weht recht kräftig, er bläst in den alten Baumbestand. Idyllisch kann man den großen Platz schon nennen. Zumal hier noch weitgehend unberührte Natur nicht weit ist. Denn am Ende des U3-Bereichs fließt der Heitzhöfer Bach. Kinder haben drei größere Äste auf die Steine im Bach gelegt, in dem sie vorher vielleicht gespielt haben. Man kann über die Steine gehen und von der anderen Uferseite auf den Spielplatz schauen.
Wer sich auf dem Gelände genauer umschaut, erkennt aber trotz der Idylle: Hier ist einiges renovierungsbedürftig. Das hat man bei der Stadt und beim Ortsbeirat erkannt. Und will handeln, denn immerhin gibt es in der Stadt ein Spielplatzkonzept. Vor vielen Jahren hat sie beschlossen, vom Stadtparlament abgesegnet, nicht mehr jeden kleinen Spielplatz zu behalten, sondern sogenannte Leuchtturmspielplätze zu schaffen. Das sind größere Plätze für viele Altersgruppen zu einem bestimmten Motto.
Struktur des Platzes bleibt
Ein Musterbeispiel dafür ist der neu gebaute Platz am Hessenring, hinter dem Bürgerzentrum, direkt an der Nidda. Das Motto lautet Wasser. »Der Platz wird prima angenommen, der ist ein voller Erfolg«, weiß Michael Soborka vom städtischen Bauamt, der mittlerweile als Experte für Spielplätze gilt. Er hat bereits viele Ideen gehabt, die auch umgesetzt worden sind. So etwa der Matschbereich am Hessenring, ebenso die Doppelseilbahn, die sich zu Spielzeiten ständig hin und her bewegt.
Bei einem Pressetermin mit Erstem Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) und Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD) auf dem Spielplatz in der Riedmühlstraße stellt Soborka schon erste Überlegungen vor. »Ich denke, wir können hier wieder einen Platz zum Thema Wasser machen«, sagt der Tiefbauingenieur. Dabei müsse aber nicht das gesamte Areal umgestaltet werden. »Von seiner Grundstruktur soll er erhalten bleiben. Wir wollen ihn nur aufwerten.«
Neben den quasi Sanierungsmaßnahmen wie etwa dem Pflastern der Wege oder dem Eingrenzen der einzelnen Spielbereiche soll auch, wie in Groß-Karben, ein Matschbereich hinzukommen. Dort, wo das Gelände hinter dem U3-Spielbereich Richtung Bach abfällt, soll der Bereich entstehen, mit einer Wasserpumpe und einem schrägen Ablauf in den Bach hinein. »Hier ist der Bezug zum Wasser klar gegeben«, sagt Soborka, und Vesper und Schwaab stimmen zu.
Auch eine Seilbahn im Gespräch
»Wir werden auch überlegen, ob wir nicht auch hier eine Seilbahn bauen können«, regt der Fachmann an. Das rund 4000 Quadratmeter große Gelände biete genügend Platz dafür. Ausgetauscht werden sollen die Sitzgelegenheiten, und die Einfassungen der jetzigen Spielbereiche mit Klettergerüst, Schaukeln und dergleichen sollen gleichfalls erneuert werden. Die Ideen will Soborka bis Anfang kommenden Jahres in einen Plan fassen, der im Frühjahr dann im Ortsbeirat öffentlich vorgestellt werden soll.
Erster Stadtrat Schwaab sagt, man werde als Stadt allerdings nicht alles auf einmal machen können. Auch dieser Spielplatz werde »Zug um Zug« erneuert. »Wir beginnen 2022 und renovieren und ergänzen nach und nach.« 2023 soll der Petterweiler Leuchtturmspielplatz in neuem Glanz erstrahlen. Stadtkämmerer und Bürgermeister Guido Rahn (CDU) wird dafür aber auch eine Menge Geld zahlen müssen. Soborka schätzt, dass man in die Petterweiler Spielplätze rund 150 000 Euro stecken muss. »Naja«, weiß Rahn, »am Ende werden es vielleicht 200 000 Euro.«
Von Holger Pegelow