Bad Vilbel. Der Sommer ist noch nicht allzu lange Zeit vorbei, da gibt es schon Vorboten für den Sommer 2010, zumindest was die Kultur in der Quellenstadt betrifft: Der Spielplan für die kommende Burgfestspielsaison weist nur noch wenige weiße Flecken auf, die Prospekte mit den Terminen und den Erstinformationen zu den gezeigten Stücken liegen aus und der Start zum Vorverkauf erfolgt planmäßig am Montag, 26. Oktober, Punkt 9 Uhr.
Eröffnet wird dei Saison 2010 am 4. Juni mit der Geschichte der in Dauerfehde befindlichen Streithähne „Don Camillo und Peppone“. Außer der Komödie werden natürlich während der nicht ganz hundert Spieltage (bis zum 5. September) bei etwas mehr als 150 Vorstellungen auch die Sparten Musical, Schlager-Revue, Drama, Kabarett, Chanson, Gospel, A-cappella-Gesang, mittelalterliche Musik, literarische Lesungen und Kindertheater abgedeckt.
Die Ticket-Preise wurden in den meisten Kategorien um zwei Euro erhöht, beim Kindertheater um einen Euro. Dies sei bedingt durch höhere Gagen sowie durch das Mehr an Komfort, der für die Besucher im Laufe der Jahre geschaffen wurde, führten Stöhr und Kunzmann an.
Für die Spielzeit 2010 werden wieder fünf Eigenproduktionen auf der Hauptbühne zu sehen sein sowie eine im Spätprogramm im Burgkeller. Nach der Eröffnung mit der Komödie „Don Camillo und Peppone“, hat das Musical „My Fair Lady“ Premiere (10. Juni); als Klassiker des Sprechtheaters ist Friedrich Schillers Sturm- und Drang-Drama „Die Räuber“ (Premiere am 18. Juni) zu sehen. Eine Musikrevue wird nach dem Motto „Licht aus – Spot an“ (Premiere am 30. Juni) die Schlager-Hits der 70er Jahre wieder aufleben lassen und für die zweite Komödie der Eigenproduktionen ist die Entscheidung für das Stück „Kalender Boys“ (Premiere am 9. Juli) gefallen.
Bei der Inszenierung für den Burgkeller werde die Musik im Vordergrund stehen, verrieten Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr und Intendant Claus-Günther Kunzmann. Unter dem Arbeitstitel „Die Geschichte der UFA“ bereite der Opern- und Musiktheater-Regisseur Benedikt Borrmann eine Hommage an die großen Filmhits vor, die in den Studios der Universum Film AG (UFA) produziert wurden. Ihr Debüt in Bad Vilbel gibt auch Regisseurin Adelheid Müther; sie inszeniert „Don Camillo und Peppone“ und lässt dabei die beiden wohl bekanntesten italienischen Streithähne – ein Priester und ein kommunistischer Bürgermeister -, die weder heftigen Wortgefechten noch körperlichen Handgreiflichkeiten aus dem Wege gehen, aufeinanderlosgehen. „My Fair Lady“ wird von dem bewährten Team Egon Baumgarten (Regie) und Thomas Lorey (musikalische Leitung) inszeniert und „Die Räuber“ von Harald Demmer, der in diesem Jahr mit Hamlet Erfolg hatte. Wer die „Kalender Boys“ sich entblättern lässt, steht dagegen noch nicht fest, aber es werde jemand sein, der noch nicht für die Vilbeler Burg inszeniert hat.
Bei den Gastspielen wurde bewusst auf Sprechtheater verzichtet, wie Kunzmann ausführte. Mit der Leipziger Pfeffermühle (6. Juni) und Ottfried Fischer (12. Juli) wird Kabarett geboten, mit der deutschen Chanson-Sängerin Katharine Mehrling (5. Juli) und der norwegischen Jazz-Musikerin Silje Nergaard (4. August) Musik sowie schließlich mit dem Bayer Georg Ringswandl (1. September) Musikkabarett.
Die musikalischen Matineen sind ebenfalls in trockenen Tüchern: Es gibt ein Wiedersehen mit den 6-Zylindern und mit „female affairs“ (jeweils a-cappella) sowie mit den Jackson Singers (Gospel). Erstmals in der Burg gastiert das „Casanova Society Orchestra“ (Salonmusik der 20er Jahre) sowie Wolkenstayn (mittelalterliche Musik). Bei den literarischen Matineen bestehen noch Leerstellen, jedoch wird die Matinee-Reihe der Festspiele auch 2010 mit Walter Renneisen (am 29. August) abgeschlossen, der dem Publikum Deutsche Balladen näherbringen wird.
Spielplan für die Burgfestspiele 2010 im Internet unter www.kultur-bad-vilbel.de. Tickets ab dem 26. Oktober, 9 Uhr, auch im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455.