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Zeugnisse mit Verspätung – Bertha-Schüler feierten im Bürgerhaus Ostheim und ließen es so richtig krachen

Nidderau. „Bertha adé“ hieß es am Freitagmorgen an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Heldenbergen. 154 Schüler aus sechs Zügen nahmen ihre Zeugnisse nach Abschluss des zehnten Schuljahres entgegen.

Manche waren schwer aus dem Bett gekommen, denn die Abschlussfeier am Abend zuvor im Bürgerhaus zu Ostheim ging für manche erst deutlich nach Mitternacht zu Ende. Der Abschied von der „Bertha“ sei nach einhelliger Meinung allen sehr schwer gefallen. Die Schüler aus Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden werden sich jetzt in alle Winde zerstreuen. 60 von ihnen werden auf die gymnasiale Oberstufe wechseln. Die Schule ließ Donnerstagabend ihre Feier langsam angehen. Und dann hatte auch noch jemand den Schlüssel für die Musikanlage vergessen. Papa musste es richten und donnerte mit dem Auto in das Nachbardorf. Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung konnten die eineinhalb Hundert Schulabsolventen dann in den Saal ziehen, freundlich beklatscht von Eltern, Großeltern und Freunden.

An freundlichen bis wehmütigen offiziellen Worten durfte es dann nicht fehlen. Schulleiterin Bianca Gardé erinnerte an schwere Jahre für die Schüler, die in dieser Schulzeit schließlich ihre körperliche Reifung durchlebten. „Wir Lehrkräfte haben euch auch oft in eurer Pubertät schlichtweg ertragen“, sagte sie. Später nahm Peter Ripkens erneut auf die schwierigen Jahre Bezug. Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Bläser, der einige Ehemalige und aktive Spieler noch einmal zusammengeführt hatte, erinnerte daran, wie niedlich die Kinder waren, als sie vor neun Jahren in die Schule kamen, wie sie dann „kleine Ungeheuer wurden bis dann der Prozess der Menschwerdung“ vorankam.

Die Schulleiterin war der Überzeugung, dass die Lehrenden bemüht gewesen seien, „Euch über die Vermittlung von Wissen hinaus zu lebenslangem Lernen zu befähi-gen sowie euch Strategien und Werte für Eure persönliche, schulische und berufliche Zukunft zu vermitteln, aber auch für ein aktives Mitwirken in unserer Gesellschaft“.

„Vielen Schülern ist die Querversetzung, das Sitzen bleiben, erspart geblieben“, sagte Gardé. Von den Absolventen haben nur zwei das Abschlusszeugnis nicht erhalten und dies aus gesundheitlichen Gründen. Gelitten hatte Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD). Wollte der begeisterte Fußballfan doch unbedingt das Fußballspiel sehen. Er selbst machte seinen Abschluss im Jahr 1979. „Ihr meint, ihr hättet das schlimmste hinter Euch, aber es kommt noch einiges“, warnte er. Schultheiß riet den jungen Leuten zu sich selbst zu stehen: „Sucht euren eigenen Weg zum Erfolg“.

Die Bertha-Schüler hatten gute Vorarbeit geleistet und eine unterhaltsame Festschrift zusammengestellt. Schulsprecher Fabian Stenzel: „Ich bin sicher, dass wir es schaffen“. Den besten Realschulabschluss machten Jennifer Meier und Dominik Hirz mit einem Schnitt von 1,7. Für den besten Übergang in die Gymnasiale Oberstufe mit 1,2 wurde Marcel Rolle herausgehoben.