Der neunte hessische Tag der CDU-Senioren lockte mehr als 300 Christdemo- kraten ins Bürgerzentrum. Mit Grußworten und Reden zahlreicher hochkarätiger Gäste blickten sie auf die Vergangenheit zurück und schworen sich gemeinsam darauf ein, auch die Probleme der Zukunft zu lösen.
Karben. Sie haben schon viele Politiker an der Spitze ihrer Partei kommen und gehen gesehen, schon viele schwierige politische Situationen der Bundesrepublik gemeistert und schon viel erlebt in ihrer langen Zeit der Parteimitgliedschaft in der CDU. Mehr als 300 überzeugte Christdemokraten sind gekommen, um sich für ihre Arbeit der Vergangenheit zu feiern und auf die Herausforderungen der Zukunft einzuschwören.
Dabei sind sie nicht nur darauf bedacht, im Kreise der höheren Semester zu verbleiben. Im Gegenteil pflegen sie die Zusammenarbeit mit der jüngeren Generation. Als willkommener Gast ist der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, eingeladen. „Freiheit ist ein zerbrechliches Gut“, betont Ziemiak mit Blick auf die aktuelle Europapolitik. Besonders in diesen Tagen sei es wichtig, sich an die Ereignisse von vor 25 Jahren zu erinnern.
Ein offenes Europa
Dabei vergesse er nicht, wem die Errungenschaften der deutschen Geschichte zu verdanken seien: „Wir als Junge Union haben es nicht erarbeitet, wir haben es nur geerbt, an uns liegt es, jetzt etwas daraus zu machen.“ So bekennt er sich klar zu einem offenen Europa: „Europa hat es verdient, dass wir wieder zu offenen Grenzen kommen.“
Trotz dieser Haltung vertritt er jedoch auch eine unmissverständliche Ansicht in Bezug auf die aktuelle Flüchtlingssituation: „Für mich gibt es nur eine Prämisse: das christliche Menschenbild. Und wenn jetzt so viele Menschen zu uns kommen, dann müssen wir für unsere Werte brennen.“ Nachdem Ziemik mit seiner Rede die Zuhörer intensiv auf eine christliche Identität eingeschworen hat, erhält er zum Dank vom hessischen Landtagspräsident Norbert Kartmann einen Bildband über die Wetterau. Ein weiteres Grußwort richtet Karbens Bürgermeister Guido Rahn an seine Parteifreunde. Lucia Puttrich, Staatsministerin für Europaangelegenheiten, fordert zum differenzierten Denken auf: „Lassen Sie uns nicht alles über einen Kamm scheren.
Erfahrung nutzen
Viele haben Angst, dass sich unsere Gesellschaft verändert, aber unsere Gesellschaft hat sich bereits in den vergangenen Generationen verändert. Und zwar nicht zum Schlechten“, betont Puttrich mit Blick auf die Flüchtlingsherausforderung. So fordert sie besonders die CDU-Senioren dazu auf, ihren großen Erfahrungsschatz zu nutzen, um sich gegenseitig Mut zu machen.
Zwischen den Reden und dem Mittgessen gab Franz Lambert auf der Hammond-Orgel immer wieder zahlreiche Stimmungshits zum Besten.