Bad Vilbel. Die Stadt hat sich das Ziel gesetzt, den Radverkehr als klimaverträgliche Verkehrsart zu fördern und mehr Menschen dafür zu motivieren, das Fahrrad zu nutzen. Das Radfahren in Bad Vilbel solle »sicherer und bequemer« gemacht werden, so Bürgermeister Wysocki.
Für die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts aus dem Jahr 2017 fand kürzlich eine Beteiligungswerkstatt im Kultur- und Sportforum statt. Eingeladen waren Bürgerinnen und Bürger, um Wünsche vorzubringen und Gefahrenstellen im Radverkehr zu benennen. Zuvor hatte es bereits Ende August eine virtuelle öffentliche Auftaktveranstaltung gegeben, bei der die von der Stadt beauftragte Planungsgesellschaft RV-K das Projekt und die Möglichkeit zur Online-Beteiligung vorstellten. Etwa 30 Interessierte nahmen daran teil. Zur Beteiligungswerkstatt in Präsenz kamen etwa 15 Besucherinnen und Besucher – die Mehrheit mit dem Fahrrad.
Paul Fremer und Marco von der Heyden von der Planungsgesellschaft RV-K stellten zunächst das Projekt zur Fortschreibung des Konzeptes vor. Dessen Ziel ist, die innerstädtischen Radverkehrsverbindungen sowie die Verbindungen zwischen den Stadtteilen und den angrenzenden Kommunen zu prüfen und Maßnahmen umzusetzen, die die Sicherheit, die Attraktivität und die direkten Verbindungen der Ziele des Alltagsverkehrs ermöglichen.
Ortskenntnisse
für Projekt nutzen
Das kann etwa die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr sein, das Optimieren von Umlaufsperren oder der Ausbau unbefestigter Wege. Zurzeit werden die Grundlagen ermittelt, das heißt die Pendelwege werden betrachtet, der Schulverkehr, die Ergebnisse des Stadtradelns, Unfallschwerpunkte und der ADFC-Fahrradklima-Test.
Auch die Meinungen und Ortskenntnisse der Teilnehmenden waren an dem Abend gefragt. Auf Tischen lagen große Stadtpläne, in die sie Gefahrenstellen, Vorschläge für neue Abstellanlagen, bessere Radwege, Querungen und vieles mehr eintragen konnten. Und es zeigte sich, dass es nach Meinung der Teilnehmer viele Punkte in Bad Vilbel mit Handlungsbedarf gibt: Die Zubringerstraßen und -wege in der Kernstadt zum Niddaradweg seien zum Teil schlecht einsehbar, die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Ritterstraße und die enge Brücke am Dortelweiler Sportplatz führten zu Konflikten mit dem Autoverkehr.
Die Verbindung zwischen der Kernstadt und Massenheim sei suboptimal, die Regelung auf der Friedberger Straße mit den für Fahrräder freigegebenen Gehwegen führe zu Konflikten mit anderen Verkehrsbeteiligten und vieles mehr. Einiges ließe sich einfach lösen. So stellte eine Besucherin fest, dass es manchmal schon genügen würde, die Sträucher an den Zubringerwegen zum Niddaradweg zurückzuschneiden oder mit mehr Zeichen auf die aufgehobene Einbahnstraßenregelung für Fahrräder hinzuweisen. In den Gesprächen zeigte sich, dass Handlungsbedarf bestehe, dass Rad fahren ein Thema in der Stadt ist, das Bedeutung gewinnt und bei dem die Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, sich einzubringen.
Online-Beteiligung bis zum 29. September
Die Onlinebeteiligung ist noch bis zum 29. September über https://radmobil-bad-vilbel.de/ möglich. Dort können etwa bestehende Radverkehrsverbindungen kommentiert und fehlende eingezeichnet sowie Gefahrenstellen und fehlende Abstellmöglichkeiten gemeldet werden. Auch mit der Online-Befragung werde die Ortskenntnis der Leute genutzt, sagte Marco von der Heyden.
Sein Kollege Paul Fremer wies nochmals darauf hin, dass auch die Daten vom Stadtradeln in das Projekt einfließen. Weswegen er an die Teilnehmenden appellierte, die Stadtradel-App zu nutzen, denn die darin erfassten Strecken würden anonymisiert ausgewertet und fließen in das Projekt ein. Im Frühjahr 2025 soll die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts abgeschlossen sein.
Von Christiane Kauer