Welches sind wohl die Worte, die uns am schwersten über die Lippen kommen? Wörter wie Ökotrophologie, Phenolphthalein oder nicht doch dieser seltsame Vulkan Eyjafjallajökull?
Einige würden hier das Wörtchen „Danke“ auflisten. Die Herausforderung liegt dabei nicht in der Aussprache dieser fünf Buchstaben. Das klappt noch ganz gut. Die eigentliche Herausforderung verbirgt sich in der alltäglichen Anwendung. Da bleibt es oft ganz aus. Dies fällt insbesondere denjenigen auf, denen solch ein Danke gelten müsste. Das ist natürlich schade, denn so klein dieses Wörtchen ist, zeigt es doch beachtliche Wirkung im menschlichen Miteinander.
Deshalb gibt uns die Bibel mit auf den Weg: „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ (1. Thessalonicher 5,13) Damit ist Dankbarkeit nicht als eine Pflichtübung gemeint, die ich widerwillig zu erledigen habe. Es geht vielmehr um einen Lebensstil, eine Grundeinstellung. Dankbarkeit hat stets die Dinge vor Augen, die man erhalten hat. Ein freundliches Wort, einen Gruß von alten Freunden, beherzte Hilfe, den Arbeitsplatz oder auch über die eigene Gesundheit.
Was die Dankbarkeit und somit das Wörtchen „Danke“ aus unserem Alltag verdrängt, sind all die Dinge, auf die wir gerne in unserem Leben verzichten würden. Keifende Mitmenschen, überteuerte Rechnungen, Verkehrsrowdys und was uns sonst noch das Leben schwer macht.
Sicherlich können wir diese Dinge nicht ausblenden oder leichtfertig übergehen. Die Frage ist jedoch: Was bestimmt unser Leben? Sind es Vorwürfe, Klagen über nervenaufreibende Menschen und Umstände. Oder ist es die Freude und Dankbarkeit über das, was man an Erfreulichem erfahren hat? Das bevorstehende Erntedank-Fest ist eine Gelegenheit, die uns zur Dankbarkeit anleiten möchte. Dieses Fest will uns daran erinnern, was wir alles an Gutem erfahren haben. Dinge, die wir vielleicht schon als selbstverständlich ansehen. Doch angesichts der Nöte in dieser Welt muss man sich fragen, was ist schon selbstverständlich?
Nutzen wir dieses Fest, um uns bewusst zu machen, für was wir alles dankbar sein können. Und drücken wir unseren Dank auch denen gegenüber aus, denen wir diese Dinge zu verdanken haben. Hier gilt es auch, unseren Dank demgegenüber auszusprechen, der uns Leben und Freude schenkt: Gott. Er ist es nicht nur der uns überreich beschenkt, sondern uns auch auf ein erfülltes Leben hinweist. So z. B. durch die Erinnerung daran, dankbar zu sein.
Pastor Clemens Breest
Freie evangelische Gemeinde
Bad Vilbel