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Wohnen am Bahnhof – Die Stadt Karben sucht Investoren für eigenes Konzept

Erster Stadtrat Otmar Stein und Heiko Heinzel (r.) präsentieren das Modell. Foto: Hauff
Erster Stadtrat Otmar Stein und Heiko Heinzel (r.) präsentieren das Modell. Foto: Hauff

Auf dem Dreieck am Bahnhof sollen Wohnungen entstehen. Wenn alles klappt, fällt ein Beschluss im ersten Halbjahr 2015. Das Modell für Investo- ren haben Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU) und Bereichsleiter Heiko Heinzel im Rathaus vorgestellt.

Karben. Das Architekturbüro BLFP Frielinghaus (Friedberg) hat erste Vorschläge für eine Bebauung in Schaumstoff gegossen. Die geplanten Gebäude gleichen vorerst vier Pralinenschachteln. Mit der Miniatur in seinen Armen erklärte Erster Stadtrat Stein, warum der Magistrat den eigenen Entwurf in Auftrag gegeben habe, obwohl mehrere private Bauträger Konzepte vorgelegt hatten. „Deren massive Baupläne waren einfach nicht überzeugend“, so Stein. Das von Friedberger Planern vorgeschlagene Konzept bewahrt nun freien Raum – das Ensemble wirkt luftig. Einen weiteren Supermarkt will die Stadt gegenüber dem vor zwei Jahren neu eröffneten Rewe-Markt auch nicht haben. Der offene Platz in der Mitte werde ohne diesen Supermarkt auch nicht mit Autos zugeparkt, argumentieren die Architekten aus Friedberg. Statt Fahrzeugen sei Begrünung und unter dem Gelände eine Tiefgarage vorgesehen.

Im einem Langbau soll ein Schuh-Filialist einziehen, der laut Rathaus auch schon zugesagt hat. Drei weitere Unternehmer haben angeblich Angebote vorgelegt, um das Konzept mit Leben zu füllen. An einem Eckbau sieht die Stadt außerdem eine Filiale der Stadtbücherei sowie eine Buchhandlung vor. Büroflächen sind in Karben zurzeit kaum zu vermieten, schon gar nicht mit großen Quadratmeterzahlen. Genau darum beschloss die Stadt, die Planung in die eigene Hand zu nehmen.

Was Karben fehlt, sind nicht Gewerbeflächen, sondern Wohnraum. „Wir denken alternativ über kleinere Wohnungen von 60 bis 80 Quadratmetern nach“, erläutert Stein. Bis Mitte des Jahres rechnet der Erste Stadtrat mit Klarheit darüber, wer das Projekt bauen möchte. Notfalls übernähme die Stadt sogar das noch in „Eigenregie“, lässt Stein vernehmen.

Dass kleine Läden, die dorthin ziehen sollen, irgendwo anders in Karben eine Lücke reißen, sei keine so große Gefahr, meint Stein. „Durch solche Wechsel werden Alteigentümer doch gezwungen, ihre Liegenschaften zu modernisieren“, heißt es. „Das nützt unserem Standort doch insgesamt.“ (ph)