Karben. Die Wünsche bedürftiger Karbener baumeln in diesen Tagen an kleinen Papier- und Stoffherzen am Weihnachtsbaum im Foyer des Bürgerzentrums. „Außer Spielsachen für die Kinder wünschen sich die Menschen auch Dinge des täglichen Bedarfs, etwa eine warme Decke oder Winterstiefel, manche sogar Lebensmittel“, sagt Angelika Peuser, Vorsitzende des Vereins „Karben hilft Karben“. Seit fünf Jahren initiiert der Verein die soziale Aktion, die sehr gut angenommen werde. „Spätestens am Karbener Weihnachtsmarkt hängen keine Wünsche mehr am Baum“, berichtet Lothar Oertel vom Verein über seine Erfahrungen der vergangenen Jahre.
Mit der Aktion sollen bedürftige Bürger unterstützt werden, „und wir möchten ihnen zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten“, sagt Peuser. Die Zahl jener, die beschenkt werden sollen, wurde in diesem Jahr erstmals von zuvor 50 auf 60 erhöht. Der Wert des Geschenks soll 40 Euro nicht überschreiten.
Auf den Zetteln, die am Baum hängen – einer Spende – steht: „75-jähriger Mann wünscht sich einen Gutschein für Lebensmittel“, „58-Jähriger wünscht sich ein kleines Radio“ oder „Neunjähriges Mädchen wünscht sich einen Gutschein für ein Buch“. Bei Besuchen sei ihm neben materieller Armut auch aufgefallen, dass es einsame Menschen gebe, die sich über Besuch freuen würden, sagt Oertel.
Elf Kinder aus dem evangelischen Kindergarten in Okarben durften in diesem Jahr die Wünsche am Baum anbringen. Jedes Jahr sind Kinder aus einem anderen Karbener Kindergarten beteiligt, erläutert Peuser.
Damit mit der Weihnachts-Aktion auch die Richtigen erreicht werden, werden Bürger, die von der Stadt Sozialleistungen oder sonstige Unterstützung erhalten, über die Aktion informiert. Pro Haushalt können sie einen Wunsch äußern. Die Wünsche werden anonymisiert an den Baum gehängt. Spendenbereite Bürger nehmen die Wunschanhänger vom Baum ab, kaufen das Gewünschte und liefern es im Bürgerzentrum ab. Dies solle so bald wie möglich geschehen, betont Peuser, damit die Beschenkten ihr Präsent auf jeden Fall vor Weihnachten bekommen können.
„Meistens bringen wir die Geschenke zu den Menschen hin“, erklärt Günther Roß, Leiter des Fachdienstes Jugend und Soziales. Die Beteiligten verpflichten sich zur Diskretion. (kre)