Bad Vilbel. „Politiker ist ein ungelernter Beruf, es sind ganz einfache Leute“, konstatiert der Kabarettist Thomas Reis, der mit seinem „Reisparteitag“ am Mittwoch, 12. Januar, 20 Uhr im Kulturzentrum Alte Mühle gastiert.
Für Thomas Reis ist die Zeit reif, „Partei zu ergreifen“. Aber: „Treten Sie ein, nicht in mich und schon gar nicht in die Partei, da wären zwei schon einer zuviel, aber ins Theater.“ Denn da läuft „Reisparteitag“. Dieses Kabarett-Programm „mit leichten Haltungsschäden“ wird als „unverstellt subjektiv, vorausschauend voreingenommen und erfreulich aktuell“ gepriesen.
Als Anarchist seiner eigenen Ordnung breche Thomas Reis radikal mit überkommenen Wertvorstellungen, seinen, unseren und denen aller anderen – „von jenen Mitbürgern also, die sich beispielsweise für so hässlich und humorlos halten, wie es vom guten Deutschen erwartet wird. „Das hässliche, ironiefreie Deutschland, ich halte das Vorurteil für überholt, auch politisch. Ein konservativ regiertes Deutschland, das von einer moppeligen Ost-Frau, einem schwulen Streber mit Hautirritationen und einem sprechenden Schnarchsack mit First Tatussi repräsentiert wird, kann so hässlich nicht sein“, urteilt Reis. „Das“, so fährt er fort, „ist gelebter Artenschutz. Ronald Pofalla? Dass es uns Deutschen gelingt, so was einzubinden, das ist integratives Herrschen und spricht für ein äußerst humorvolles Volk. Viel toleranter geht es nicht mehr, darum: Schluss mit tolerant! Denn wo Wahn zu Sinn wird, wird Kabarett zur Pflicht.“
Eintrittskarten für das neue Soloprogramm am 12. Januar kosten 17 Euro, ermäßigt 14 Euro. Reservierung unter (06101) 559455. (hir)