Dass einigen Autofahrern jedes Mittel recht ist, um ungehindert von A nach B zu kommen, ist ein altbekanntes Problem. Was jedoch am Mittwoch im Klein-Karbener Ortsbeirat zur Sprache kam, erstaunt selbst die geduldigsten Anwohner.
Karben. „Besonders abends und nachts sieht man es immer wieder“, schildert eine Anwohnerin der Rendeler Straße im Klein-Karbener Ortsbeirat: „Die Fahren bis vor die Sperrung, steigen bei laufendem Motor aus, öffnen die Absperrung und fahren dann dreist einfach durch.“ Auch Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) hat schon mit eigenen Augen gesehen, wie Autofahrer die große Baustelle, die derzeit die Rendeler Straße voll sperrt, einfach durchfahren: „Hier siegt die Dreistigkeit über die Vernunft“, meint er.
Frei für Einsätze
Der von den Anwohnern vorgebrachte Vorschlag, am Abend die Baufahrzeuge in den Weg zu stellen, ist jedoch nicht umzusetzen, weiß Karbens Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU): „Ich kann den Ärger verstehen, doch das funktioniert leider nicht. Sollte es dort brennen, müssen die Zufahrtswege gewahrt bleiben.“
Insgesamt läuft es jedoch gut um die Klein-Karbener Großbaustelle: „Klar gibt es da mal kleine Probleme, aber die versuchen wir schnellstmöglich zu lösen. Die Baustelle wird uns ja noch eine Weile beschäftigen und ist immer nur gemeinsam mit den Bürgern umzusetzen.“
Abschließend kam ein altbekanntes und leidiges Thema zur Sprache: Elterntaxis an der Kurt-Schumacher-Schule. „Viele Eltern würde ihre Kinder am liebsten mit dem Auto ins Klassenzimmer fahren“, erzählt Neuwirth. Dafür werde mittlerweile auch die Straße Am Sand befahren. „Die Autos gefährden die Schüler, die mit dem Fahrrad und zu Fuß zur Schule kommen“, betonte der Ortsvorsteher.
Mit diesem Problem steht die KSS nicht alleine da, weiß Schwaab: „Das Problem haben wir in ganz Karben. In Petterweil werden beispielsweise 20 Prozent der Kinder per Auto zur Schule gebracht. Kein Wunder, dass da ein Verkehrschaos entsteht!“ (asp)