Bad Vilbel. „Vil“, der Delfin, weiß wo’s langgeht. Das Fabeltier aus dem Römermosaik, das schon in den 60er Jahren einen Brunnen im Burgpark bekam, wird künftig auch auf Bad Vilbels Straßen grüßen. Es soll um Akzeptanz für Großbaustellen werben – beginnend mit dem zweiten Bauabschnitt auf der Friedberger Straße, der am 29. März starten soll. „Vil, der Baustellenmeister“ hat jetzt sogar eine eigene Internet-Seite. Erfunden haben die Figur der Werbeagentur-Chef André Haußmann und der Designer Friedemann Kuhl, beide aus Bad Vilbel. Für die Aktion zahlt die Stadt dem Verein für vorerst ein Jahr 60 000 Euro.
Als „aktives Baustelleninformationssystem“ stellte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) das Konzept vor. Es bringe alle Beteiligten zusammen: Bauamt, Stadtwerke, Straßenverkehrsbehörde, Gewerbering, Verein Stadtmarketing und Bürgermeisterbüro. Zur Vorbereitung der Aktion gründeten die Beteiligten eine Arbeitsgruppe. Ziel der Aktion sei ein reger Austausch von Informationen, enge Kooperation während der Baumaßnahme und auch, „den einen oder anderen Ärger schon im Vorfeld aufzufangen“, erläuterte Stöhr. Es gehe nicht nur um die Bauarbeiten in der Friedberger Straße, sondern um alle künftigen Vorhaben, erläuterte Stadtmarketing-Vorsitzender Kurt Liebermeister. Es soll dabei nicht nur bei der Information per Internet bleiben. Geplant seien auch Begehungen der Baustellen, Shopping-Aktionen und Baustellenfeste.
Vil habe man als Symbolfigur gewählt, weil dieser zu Vilbels Geschichte gehöre. Er sei ein „sympathisches Tier, das den Menschen helfen will“, so Haußmann. Er griff für die Aktion das „V“-Logo der Quellenstadt auf, das auch für „Victory“ (Sieg) stehe und zum Slogan „Bad Vilbel gewinnt“ führte. Schließlich wolle jeder, dass die Stadt sich modernisiert und verbessert, betonte Haußmann, man müsse dafür nur mit Informationen um Toleranz werben: „Die Baustelle wird zur Schaustelle.“ Auf der Internet-Seite stehen nicht nur die Umleitungsempfehlungen, sondern auch Berichte über die Hintergründe und den Stand der Bauarbeiten. Allerdings werde nicht jeder Baustellenkran aufgelistet, der vor Privatgrundstücken stehe, so Schächer. Auch die Amiwiese taucht vorerst nicht auf, weil dort kein Durchgangsverkehr betroffen sei, so Bauamtsleiter Erik Schächer. Die Geschäftsleute in der Innenstadt begrüßen die Initiative, wie Gewerbering-Pressesprecher Michael Meyer betont. Viele Kunden hätten im vergangenen Jahr wegen der Großbaustelle in der Friedberger Straße „einen großen Bogen um die Stadt gemacht“.
Die nun gestartete Informations-Offensive sei „sehr gelungen“. Sie soll auch den „Schilderwald-Wildwuchs“ beseitigen, der noch im Vorjahr entstanden ist, weil alle Anliegergeschäfte in der Friedberger Straße auf eigene Faust Hinweisschilder aufstellen mussten. Das soll nun vereinheitlicht werden. An fünf Standorten soll nicht nur auf die Sperrung hingewiesen werden, sondern es soll dort auch Werbung möglich sein. Außerdem wird es im Bauamt für Anlieger eine Sprechstunde geben, kündigt der Bauamtsleiter an.
Informationen im Internet unter der Adresse www.bad-vilbel-baut.de