Bad Vilbel. Eines zum Erinnern: Dass Karben 2015 den Hessentag ausrichtet, in dieser Botschaft bestand der diesjährige Aprilscherz der Bad Vilbeler Neuen Presse. Die meisten Leser verstanden das auch so als Aprilscherz. Jörg-Uwe Hahn aus Dortelweil jedoch, hessischer Justizminister, Vizeministerpräsident, Landesvorsitzender der hessischen Liberalen und Zeitungsleser, ließ sich von der Idee inspirieren und treibt das Thema voran.
Kurhaus-Sanierung mit Fördergeld
Nun hat es Hahn fast geschafft: Statt in Karben und Bad Vilbel soll jedoch der Hessentag im Jahre 2015 allein in Hahns Heimatstadt Bad Vilbel über die Bühne gehen.
Vor wenigen Tagen hatte Vizeministerpräsident Hahn jedoch nach Wiesbaden geladen: In der Staatskanzlei unterhielten sich der Karbener Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und vier Bad Vilbeler – Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr, Stadtrat Klaus Minkel, Landtagsabgeordneter Tobias Utter (alle CDU) und Hahn mit Hessentagsveranstaltern. Karben – das steht fest – ist aus dem Rennen. Guido Rahn aber bestätigt: „Die Tendenz ist, dass wir andere Prioritäten haben.“ „Man kann eine Hessentagsstraße nicht auf der Landstraße zwischen Dortelweil und Kloppenheim aufbauen oder zwischen Gronau und Rendel“, sagt Stöhr. Besser, sie komme in die Frankfurter Straße und die Landesausstellung ins bislang brachliegende Gewerbegebiet Quellenpark. Die neue Unterführung am Bahnhof verbinde beides ideal. Nach ihrer Eröffnung rechnet Stöhr jedoch mit steigender Nachfrage nach den Bauplätzen im Quellenpark. Deshalb müsse Bad Vilbel das Zeitfenster 2015 nutzen. Und über Fördergelder könnte sich die Stadt gleich auch ihr Kurhaus sanieren lassen.
In Karben dagegen müsste das Areal millionenteuer hergerichtet und nach dem Fest wohl rückgebaut werden, warnt Rahn.Aber auch Rathauschef Thomas Stöhr will sich „nicht auf finanzielle Abenteuer einlassen“. Deshalb soll der Hessentag in Bad Vilbels Rathaus nun erstmal genau durchgerechnet werden. (den)