Schöneck bittet zur Urne – und zwar alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde. Für die Unter-18-Jährigen bedeutet das die Chance, mit den Politikern zu sprechen.
Schöneck. Wie soll die Welt in 20 Jahren aussehen? Für die achtjährige Larissa ist das eine wichtige Frage. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Zoe und Chayenne schreibt sie ihre Wünsche auf buntes Papier. „Alle fahren Fahrrad“ steht da, aber auch „Eltern haben mehr Zeit für ihre Kinder“.
Larissa, Zoe und Chayenne wissen, wie sie die Welt in 20 Jahren sehen wollen. Und dass man nur etwas verändern kann, wenn man von der Chance der Wahl gebraucht macht. Deswegen nehmen sie an der U18-Wahl teil, die die Gemeinde Schöneck in diesem Jahr erstmals veranstaltet.
Ihre bunten Papierwünsche schneiden die Mädchen in Form von Händen aus und kleben sie auf den großen Pappmaché-Globus, der am Freitag als Wahlurne dient. „Am Ende haben wir eine Welt voller Kinderwünsche“, erklärt Katharina (20) die symbolische Idee. Sie betreut den Bastelstand an der Skateanlage, wo eine Rollenrutsche, Spiele – und die Informationsstände von CDU, SPD, FDP und den Grünen warten.
Organisiert hat die Schönecker U18-Wahl Lara Werder. Die 31-jährige Studentin macht derzeit ein Praktikum bei der Gemeinde – und empfindet es als Herzensangelegenheit, die Wahlsimulation durchzuführen. „Ich beobachte schon seit langem eine generelle Wahlmüdigkeit“, bedauert sie. „Um dem entgegen zu wirken, ist es sinnvoll, schon bei den Jüngsten anzusetzen.“
Dass Kinder und Jugendliche in Schöneck an die Wahlurne dürfen, ist das erste Mal. Das Konzept selber ist jedoch kein Neues. „Ursprünglich stammt es aus Berlin“, erklärt Werder. „Mittlerweile wählen aber Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland. Wir haben uns dieser bundesweiten Aktion angeschlossen“, erklärt sie.
Dabei haben die Kinder nicht nur die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, sondern auch, sich zu informieren und mit Politikern zu sprechen. Zoe, Larissa und Chayenne machen das an den Ständen an der Skateanlage.