Bad Vilbel. Der Sechste war der am besten besuchte Bürgerempfang, seit die Veranstaltung auf Initiative von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) stattfindet. Wie viele Menschen gekommen waren, ließ sich aber beim besten Willen nicht genau feststellen.
„Unsere Strichliste hat versagt“, räumte Hauptamtsleiter Walter Lassek ein und freute sich über den guten Anklang. Mit von der Partie waren viele Politiker fast aller Parteien, darunter Stadtverordnetenvorsteher Manfred Cleve (CDU) und seine Frau, die Kreistagsabgeordnete Rosemarie Cleve, zudem der Landtagsabgeordnete Tobias Utter mit seiner Frau, der Kreistagabgeordneten Irene Utter (alle CDU), Bad Vilbels Ehrenbürger Kurt Ochs mit Gattin, SPD-Fraktionschef Rainer Fich mit seinen Zwillingstöchtern, Clifford Mattern und Peter Paul (beide Grüne) sowie Peter Ringel (Piratenpartei), um nur einige zu nennen.
Der Andrang gleich zu Beginn war enorm groß. Die Menschen strömten in die Turnhalle und wieder hinaus, dann zur Begrüßung durch Rathauschef Stöhr und die Quellenkönigin Sahra I. in den Nebensaal. Schätzungen waren schwierig, aber 700 bis 1000 Besucher werden es gewesen sein. Die Körbe mit rund 800 Laugengebäckstücken waren schon nach der Begrüßung leer. Sekt und Orangensaft, den die Stadt spendierte, gab es bis zum Schluss.
Wenn auch Bad Vilbels Neubürger nicht mehr die einzige Zielgruppe sind, wie bei den ersten Empfängen, so wurden doch 1700 Familien, die seit der vorigen Veranstaltung am 5. März 2009 zugezogen sind, gesondert zu dem Empfang eingeladen. Ulrich Zastrow, der mit seiner Familie seit 1. Juli hier wohnt, ist froh darum. „Jetzt ist die Zeit, in der Gartenabfälle anfallen und ich kann mich erkundigen, wohin damit.“ Nicht nur das. In weiser Voraussicht hatten Petra Kerscher und Daniel Hofmann vom Bürgerbüro ein paar wichtige Dinge mitgebracht und konnten ihm gleich einen Papiersack in die Hand drücken.
Mit sieben Jahren steht Zastrows Sohn Yannik vor der Entscheidung, in welchen Vereinen er mitmachen möchte. „Der Überblick, den wir heute hier gewinnen, ist unbezahlbar“, freute sich der Papa, während er mit Yannik an der Hand besonders die Sportvereine ansteuerte. Dafür war Stella noch zu klein. Zwar sind ihre Eltern Frauke und Christian Meynert Bad Vilbeler. Aber im zarten Alter von gerade sechs Wochen gilt sie wohl auch als Neubürgerin. „Auch wenn man schon lange hier lebt, kennt man längst nicht alles, was es hier gibt“, so Stellas Papa.
Die „Burgluit“ weckten mit historischen Gewändern und Handarbeiten Interesse, die Angler wurden viel auf ihre Nidda-Reinigung angesprochen. Aktionen zusammen mit der Jugendfeuerwehr und den „Zwischentönen“ anlässlich des 20-jährigen Verschwisterungsbestehens standen beim Partnerschaftsverein Moulins-Bad Vilbel im Vordergrund.
Neugier beim Schützenverein weckten die mitgebrachten Bogen. Der putzige Zwerghase Maxi lockte die Leute an den Stand des Kleintierzuchtvereins. Mut zum Probesingen machte der Volkschor Frohsinn. Beim DRK weckte das neue Tanz- und Gymnastikangebot für Senioren besonderes Interesse. Drei Stunden waren genau der richtige Zeitrahmen, um die Aufnahmefähigkeit im Kopf und das Stehvermögen in den Beinen nicht zu überfordern. Beim Rausgehen noch ein Abstecher zur Polizei, um mit Rainer Biedenkapp von der Kripo-Beratungsstelle noch einen Termin zu Hause für die Verbesserung des Einbruchsschutzes zu vereinbaren.
Als Glücksfee beim Gewinnspiel machte Quellenkönigin Sahra I. einige Aussteller und Besucher besonders glücklich. Sie zog Christina Frischholz und Alina Zuschlag als Gewinner von Kinogutscheinen der Alten Mühle, bescherte Ricarda Grimm eine Familienkarte fürs Freibad und Ingrid Becker einen Gutschein für die Burgfestspiele. Der Bürgermeister zeigte sich stolz, „dass so zahlreiche ehrenamtliche Vereinsmitglieder viel Mühe aufgewendet haben, um sich an diesem Abend zu präsentieren. Die große Zahl an Besuchern zeigt, dass Bad Vilbel doch ganz interessant sein muss.“ (bep/sam)