Bad Vilbel. Lebhafter als am Sonntag beim Quellenstädter Oktoberfest geht es nur beim großen Straßenfest nach Pfingsten in der Bad Vilbeler Innenstadt zu. Autos waren erfreulich wenig unterwegs und fuhren dann auch aus Rücksicht auf die Passanten nur im Schritttempo. Gefeiert, gebummelt und eingekauft wurde auch in Dortelweil rund um den Platz vor dem Kultur- und Sportforum.
Die Geschäftsleute und einige Vereine hatten den verkaufsoffenen Sonntag im Herbst mit Aktionen verbunden und damit eine Stimmung in die südliche Wetterau geholt, die an die Atmosphöre der Wies’n-Stimmung des großen Vorbildes in München angelehnt war. Damit fanden sie viel Zuspruch. Angesichts der milden Temperaturen und der zumeist scheinenden Herbstsonne hatten vor allem diejenigen, die eine Außenbewirtschaftung oder Aktionen vor der Ladentür anboten, aufs richtige Pferd gesetzt. Neben Festbier und deftiger Vesper waren auch Federweißer, Süßer sowie Flamm- und Zwiebelkuchen sehr gefragt. Frei werdende Plätze blieben nicht lange unbesetzt. Wo zudem Musik geboten wurde – wie bei einer Boutique am Marktplatzzentrum – bildeten sich Menschentrauben, die auch stehend zuhörten, mitschunkelten und klatschten. Und auch in einigen idyllischen Nebenhöfen – wie zum Beispiel bei der Bürgeraktive, bei einem Geschäft mit mediterraner Feinkost oder im Hasenpfad bei einer kleinen privaten Apfelkelterei – wurde fröhlich getanzt, gemütlich zusammengesessen und gefeiert.
Vor allem über die gute Stimmung seiner Kunden, aber auch anderer Passanten in der Frankfurter Straße, zeigte sich Michael Meyer, Vorsitzender des Gewerberings, erfreut. „Es war wohl etwas besser als im Vorjahr“, so die erste Einschätzung von Steffen Kreiling, Meyers Stellvertreter im Gewerbering. Dies sei aufgrund der vielen Konkurrenz – am gleichen Tag hatten auch in Frankfurt, Wiesbaden und in einigen großen Einkaufszentren ebenfalls die Geschäfte geöffnet – nicht unbedingt zu erwarten gewesen. „Wir sind in Bad Vilbel eben konkurrenzfähig“, lautete ihr Resümee. Natürlich habe auch das gute Wetter eine wichtige Rolle gespielt, waren sich Meyer und Kreiling einig.
Zum gleichen Ergebnis kommt auch Rüdiger Engelhardt von der Werbegemeinschaft des Brunnen Centers in Dortelweil. Die hatten für das Oktoberfest einen Festwirt engagiert, der in seinem Zelt auf dem Platz vor dem Center nicht nur Bier ausschenkte, sondern auch die Dünsberg-Buam mit Blasmusik für Wies’n-Stimmung sorgen ließ. Eine Autoschau lockte zudem ebenfalls Besucher an.
Im Foyer des Brunnen Centers zog vor allem eine Modenschau die Aufmerksamkeit auf sich. Profi-Models präsentierten mit den im Center ansässigen Werbepartnern nicht nur Damen- und Herrenmode, sondern auch die neuen Sortimente eines Schuhgeschäftes sowie Brillen-Kollektionen eines Optikers. Die aktuellen Trends in der Kinder- und Jugendmode wurden auf dem Laufsteg von Dortelweiler Kindern im Alter zwischen drei und 14 Jahren gezeigt.
Auf der anderen Seite der Friedberger Straße waren beim Möbelhaus Porta die Parkplätze gut in Anspruch genommen. Neben den Verkaufsangeboten hatte das Team um den neuen Hausleiter Alfred Schum auch einiges an Unterhaltung zu bieten: Allein drei große Modellbau-Anlagen waren für diesen Tag aufgebaut. Kochshows und Präsentationen rundeten den Eventtag ab. Der Frequenzzähler am Eingang verzeichnete eine Steigerung um zehn Prozent gegenüber dem verkaufsoffenen Oktoberfest-Sonntag des vorigen Jahres, war Alfred Schum über die Resonanz an seinem ersten verkaufsoffenen Sonntag in Dortelweil zufrieden.