Bad Vilbel. Bad Vilbel ist sicher, erläuterte Jürgen Werner, Leiter der örtlichen Polizeistation, dem Ortsbeirat Kernstadt. Bei 32 000 Einwohnern und übers Jahr hin 500 000 Besuchern von Festen gebe es nur knapp 1000 Straftaten jährlich, tausend weniger als vor zehn Jahren. Die Aufklärungsquote liege bei 55 Prozent. Einbrüche in der Kernstadt seien zurückgegangen von 25 im Vorjahr auf aktuell 17. Hinzu komme, dass kein einziger Vilbeler Jugendlicher derzeit eine Strafe absitzen müsse. Zudem habe der ADAC Bad Vilbel wegen eines um 20 Prozent gesunkenen Unfallaufkommens zu einer der sichersten Städte erklärt.
„In Bad Vilbel gibt es so gut wie keine Gewaltkriminalität“, so Werner. Lediglich drei Raubstraftaten auf dem Heilsberg zu Jahresbeginn seien zu verzeichnen gewesen, „aber die Täter stammen aus Frankfurt und sind ermittelt“. Er sah ein subjektives Unsicherheitsgefühl, durch dunkelgelbes Licht der Laternen im Kurpark, wo sich in Verbindung mit Laub und Regen Unsicherheit einstellen könne.
Nach seinem Vortrag, der Stellungnahme zu einer CDU-Anfrage über die Sicherheit in der Kernstadt, regte sich Widerspruch. Ein Zuhörer, der seit 47 Jahren in der Stadt wohnt, bezeichnete den Kurpark als Schandfleck. Scherben lägen umher, er fühle sich von „aggressiven Gestalten“ bedroht.
Auch SPD-Ortsbeirätin Katja Meiner meldete sich. Sie fühle sich abends neben der Bibliothek unwohl, wenn dort Drogen konsumiert und mit dem Fußball an Kurhauswände gekickt werde. Bedroht fühlte sie sich, als Jugendliche beim Vereinstraining in die Stadtschule eingedrungen seien, Teilnehmer beschimpft und an Mülleimer getreten hätten.
Jürgen Werner appellierte an die Eigenverantwortlichkeit. Vereine müssten Türen abschließen, der Wetteraukreis als Hausherr den namentlich bekannten 14-Jährigen Hausverbot erteilen. Mehr Streifen fragte Ortsvorsteher Kurt Liebermeister (CDU) an. „Das kann ich Ihnen nicht versprechen, das liegt an der Auftragslage“, so Stationsleiter Werner. (dd)