Schöneck. Lang ist es her: In großen Placken blättert der Putz von den maroden Außenwänden des Alten Schlosses in Büdesheim. Im Hintergrund, auf dem Gelände des heutigen Sportplatzes, drängen sich alte Stallungen aneinander. Auch sie haben schon bessere Tage gesehen. Mit dem Blick zurück in das Jahr 1955 beginnt die Dokumentation des neuen Bildbandes „Schöneck im Wandel“.
Das Fotobuch ist besonders beeindruckend durch die Gegenüberstellungen von Fotografien aus alten und neuen Zeiten. Die Abbildung des Alten Schlosses nach der Sanierung durch die Gemeinde Schöneck lässt den Verfall des Gebäudekomplexes erst so richtig erkennen. Eine Entdeckungsreise kann dieser Bildband für denjenigen sein, der alten Zeiten nachspüren und die heutige Welt entdecken möchte.
„Es ist ein Geburtstagsgeschenk zum 40. Jahrestag der Zusammenschließung von Büdesheim, Oberdorfelden und Kilianstädten“, sagt Bürgermeister Ludger Stüve (SPD). Er stellte das Buch jetzt im Büdesheimer Rathaus vor.
Auf 60 Seiten mit 116 Aufnahmen in Farbe und Schwarzweiß kann der Betrachter den Wandel der Zeiten eindrucksvoll nachvollziehen. Die alte Holzbrücke über die Nidder in Büdesheim ist heute aus Beton, der so genannte alte Kennel in Kilianstädten – heute Flaschenhals genannt – ist seit wenigen Jahren durch eine Umgehungsstraße entlastet. Und wo man einst in Oberdorfelden die schnatternden Gänse vom Rangenbergweg über die Brücke auf die Wiesen trieb, führt heute der Weg zum Sportplatzgelände.
Von jedem der drei Ortsteile, die am 1. Januar 1971, vor knapp 40 Jahren, zur Gemeinde Schöneck zusammengelegt wurden, zeigt der Bildband zahlreiche Beispiele einer stetig wachsenden Kommune. Mittlerweile ist die auf mehr als 12 000 Einwohner angewachsene Gemeinde ein Zuzugsgebiet im „Speckgürtel“ der Mainmetropole Frankfurt und verfügt über eine Vielzahl neuer Einrichtungen mit einer funktionierenden Infrastruktur.
Das Buch verstehe sich aber nicht als Chronik, sagt Tanja Jüngling. Die Mitarbeiterin der Gemeinde im Fachbereich Zentrale Steuerung hat mit ihrer Kollegin Maria Heise über ein Jahr lang Fotografien als Leihgaben gesammelt und gesichtet. Dadurch war ihr Büro zeitweilig mit Kisten, Kästen und Alben besetzt. Die Bevölkerung habe sich ebenso lebhaft beteiligt wie der Senioren-Fotokreis, berichtet Jüngling.
Die drei Ortschaften erscheinen alphabetisch geordnet. Zu den Fotografien sind erläuternde Kleintexte gestellt, die Daten und Entwicklungsschritte noch einmal verdeutlichen.