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Wie Kunst entsteht – Zusammenschluss von Künstlern kommt in Schwung mit Projekten

Vorträge, Kurse, Austausch: Mit Rückenwind gehen die Karbener Künstler (von links) Walter Sülberg, Cynthia Nebel und Barbara Meiler neue Projekte an. Einer ihrer Wünsche: eine eigene Werkstatt als Atelier und Treffpunkt. Foto: den
Vorträge, Kurse, Austausch: Mit Rückenwind gehen die Karbener Künstler (von links) Walter Sülberg, Cynthia Nebel und Barbara Meiler neue Projekte an. Einer ihrer Wünsche: eine eigene Werkstatt als Atelier und Treffpunkt. Foto: den

In Sachen Musik hat Kultur längst einen enormen Stellenwert in Karben. Das will die Karbener Künstler-Initiative nun ergänzen – und auch der bildenden Kunst zur Geltung verhelfen. Dafür krempeln 40 Künstler die Ärmel hoch.

Karben. Das Initial-Erlebnis hatten sie an einem besonders schönen Ort: im Schlosspark von Leonhardi. Dort stellten im vergangenen Juli 40 Künstler zwei Tage lang ihre Werke und Installationen aus und zeigten, wie Kunst entsteht. 800 Menschen aus Karben und Umgebung schauten sich die zweiten Karbener Kunst-Tage an.

„Das war ein tolles Gefühl für uns alle, wie viel wir gemeinsam erreichen können“, sagt Cynthia Nebel aus Burg-Gräfenrode. Die Vorsitzende der als Verein organisierten Initiative ist noch immer euphorisch. „Wir blicken richtig gut Richtung Zukunft“, bestätigt Vereinssprecher Walter Sülberg, Verleger aus Kloppenheim.

Mit diesem Rückenwind wollen die Künstler ab diesem Jahr mit diversen Vorhaben der bildenden Kunst in Karben zur Geltung verhelfen. Das sei dringend nötig, findet Cynthia Nebel. Für kulturell Interessierte biete Karben zwar sehr viel Musikalisches, von der Stadtkapelle über die Jukuz-Konzerte bis zu den Chören. Aber eben nichts für jemanden, der an Malerei oder Bildhauerei Spaß habe.

Das will die Künstlerinitiative ändern. „Schlummernde“ Künstler, die bisher zu Hause arbeiten, wolle man zum Mitmachen motivieren, sagt Sülberg. „Wir können viel voneinander und gemeinsam lernen.“

Da helfe es manchmal schon, einem Kollegen mal über die Schulter zu schauen, sagt Cynthia Nebel, die selbst malt und fotografiert. Den gegenseitigen Austausch wollen die Künstler intensivieren. Über einen Stammtisch denken sie nach, ebenso über gemeinsame Fahrten zu „großen“ Ausstellungen, erläutert Malerin Barbara Meiler aus Rendel.

Auf ein erstes Wochenend-Malseminar sollten bald weitere folgen, kündigt Cynthia Nebel an, ebenso Kunst-Vorträge. In mehreren Projekten in der Stadt werden Mitglieder der Künstler-Initiative bereits in diesem Jahr tätig.

Beispielsweise bei Veranstaltungen von und mit Kirchengemeinden: Bei einem „kleinen Karbener Kirchentag“ am 21. März in der katholischen Kirche St. Bonifatius in Klein-Karben bieten sie Aktionen für Kinder an. Im Juni wollen sie Workshops und eine Ausstellung im Kirchgarten von St. Michaelis Klein-Karben auf die Beine stellen. Für den Herbst sind Ausstellungen zum Thema Erntedank in mehreren Kirchen vorgesehen.

Doch was dem erst zwei Jahre alten Verein noch fehlt, ist ein festes Zuhause. „Das wünschen wir uns oft, um uns einmal spontan mit anderen Künstlern zu treffen“, sagt Barbara Meiler. Bislang nutzen sie das „Kuhtelier“ von Peter Mayer in Groß-Karben.

Längst haben die Künstler daher bei der Stadt nach Räumlichkeiten angefragt, die sie als Werkstatt nutzen könnten. Bislang zwar ohne Erfolg. „Aber wir sind guter Dinge“, erklärt Cynthia Nebel. Ideal fänden die Künstler, wenn sie im Jugendkulturzentrum Jukuz mit unterschlüpfen könnten. (den)