Bad Vilbel. Deutschland braucht dringend Blutkonserven. Seit Wochen wird in den Medien darüber berichtet, dass so viele Spendetermine abgesagt werden, dass die Vorräte knapper werden. »Deshalb ist es so wichtig, dass wir es diese Woche durchziehen«, erklärt Silke Zuschlag, die Bereitschaftsleiterin des DRK Bad Vilbel. An Zeit und Ort (siehe Infobox) werde sich im Vergleich zu den sonstigen Blutspendeterminen nichts ändern. »Der Ablauf wird natürlich ein ganz anderer sein, als erfahrene Spender es gewohnt sind«, betont Zuschlag.
Das Jugendrotkreuz dürfe wegen Sicherheitsauflagen dieses Mal nicht aushelfen, auch die älteren Helfer des Roten Kreuzes werden nicht mit dabei sein. »Wir werden etwa zu siebt sein, sonst sind wir fast die doppelte Anzahl Helfer«, sagt Zuschlag.
Auch auf das gemütliche Beisammensein nach der Blutentnahme werden Spender verzichten müssen: »Es gibt dieses Mal nichts Gekochtes. Unsere Köchin ist 89 Jahre alt, sie wird natürlich nicht dort sein«, beschreibt die Bereitschaftsleiterin die Lage. »Es gibt jedoch für jeden ein Lunchpaket zum Mitnehmen.«Selbstverständlich fallen auch Kaffee und Kuchen aus.
Sicherheitsschleuse: Der sonstige Ablauf ändert sich vor allem, was die Abstände angeht: »Wir haben eine Sicherheitsschleuse vor dem Kultur- und Sportforum. Der Sicherheitsabstand zwischen Personen muss eingehalten werden. Wir messen hier Fieber und klären über das weitere Prozedere auf«, erläutert Zuschlag Das DRK-Team werde mit Schutzmasken ausgestattet sein und die Spender in Intervallen durch das Forum führen. Die Betten für die Blutentnahme werden viel weiter auseinander stehen als sonst.
Das Team hat die Sicherheitsmaßnahmen bis in Kleinste durchdacht: »Wir verwenden sogar nur Einmal-Kugelschreiber, damit nie zwei Leute denselben Stift in die Hand bekommen«, nennt Zuschlag ein Beispiel.
»Wir haben die gesamte Halle. Das ist ja sehr weitläufig dort, deshalb können wir das zum Glück so machen.« Ein Glück für alle schwer erkrankten Menschen, Spenderblut ist so wichtig wie selten zuvor: »Nur weil alle von Corona sprechen, verschwinden andere Krankheiten ja nicht«, mahnt Zuschlag. Gerade Krebskranke und natürlich auch Unfallopfer würden weiterhin die Mengen an Spenderblut benötigen, wie zur Nicht-Corona-Zeit.
»Sämtliche Spendetermine sind weggebrochen, deshalb hoffen wir auf viele Spender und vor allem Erstspender«, sagt Zuschlag. Dass viele Menschen in Bad Vilbel und den Nachbarkommunen sich zurzeit im Homeoffice befinden, gebe ihr Hoffnung auf einen überdurchschnittlich gut besuchten Termin. »Dass gesunde Menschen, die nicht zu sehr von Corona bedroht werden, in dieser Zeit zur Blutspende kommen, gehört zum Zusammenhalt, den die Gesellschaft momentan beweisen muss«, appelliert Silke Zuschlag. Spenderinnen und Spender müssen ihren Personalausweis mitbringen. Alle könnten sicher sein, dass alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen vom DRK getroffen wurden, um Corona-Infektionen zu vermeiden.
Das DRK bedankt sich bei der Stadt, dass sie die Räumlichkeiten für die Blutspende zur Verfügung gestellt und den Termin genehmigt hat. Nun fehlen nur noch die Spenderinnen und Spender: »Wir bauen in dieser schwierigen Zeit auf das Verständnis der Leute, dass besondere Maßnahmen nötig sind, damit wir das Schiff gemeinsam durch das stürmische Wetter steuern können«, ermuntert Zuschlag.
Spontan oder mit Anmeldung
Wer am Donnerstag, 2. April, zwischen 15.45 Uhr und 20 Uhr im Forum am Dortelweiler Platz beim DRK Blut spenden möchte, kann entweder spontan vorbei kommen oder, noch besser, sich per Online-Reservierung einen Zeitpunkt aussuchen. Die Online-Termine sind zeitlich so gestaffelt, dass immer wieder spontane Spender dazwischen geschoben werden können, versichert DRK-Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag.
Die Online-Reservierung erfolgt über die Seite https:// bawuehe.bsd-trs.de/ und die Rubriken »Reservierungen« und »Bad_Vilbel«. (nma)