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Wer will Naturexperte werden?

Kostenlose Projekte der Bürgerstiftung

Iris Stockbauer und Rüdiger Wiechers werben für ihre Umweltprojekte für Kitas, Schulen und Jugendgruppen. Foto: Deul
Iris Stockbauer und Rüdiger Wiechers werben für ihre Umweltprojekte für Kitas, Schulen und Jugendgruppen. Foto: Deul

Vier pädagogische Umweltprojekte hat die Bürgerstiftung Bad Vilbel vorbereitet. Schulen können sie kostenlos buchen, um den Wasserkreislauf, die Artenvielfalt, Honigbienen und einen Marktbummel mit heimischen Produkten zu entdecken.

Bad Vilbel. Fünf Jahre gibt es sie schon, die Bürgerstiftung. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit Projekten zu fördern, „die ihr Interesse wecken, unsere Umwelt zu schätzen und zu schützen“, trägt Stiftungsvorstand Rüdiger Wiechers das Motto vor. Dazu gab es bisher schon zahlreiche Kooperationen. An Kitas wurden Blumenwiesen angelegt, Schüler der John-F.-Kennedy-Schule entdeckten die Pflanzen und Amphibien im Stadtwald.

Zum Stiftungsstart gab es 10 000 Euro vom Land. Inzwischen kann die Bürgerstiftung bereits 50 Stifter vorweisen, die sich mit je 500 Euro (Privatpersonen) oder 1000 Euro (Firmen) engagieren. Immer wieder gibt es auch Spenden wie jene eines 80-Jährigen, der zu seinem Geburtstag 2000 Euro spendierte, berichtet Wiechers. Knapp 80 000 Euro Stiftungskapital sind so bereits zusammengekommen. Allerdings nagt die Niedrigzinspolitik am Ertrag, der in diesem Jahr gerade mal 1000 Euro ausmacht.

Doch den Mangel an Geld machen die Stifter mit ihrem Engagement wett. Die vier jetzt angebotenen Projekte werden alle ehrenamtlich, zum Teil von Stiftungsmitgliedern, angeboten und wurden bereits erfolgreich realisiert. Lediglich geringe Materialkosten fallen dabei an. Das erste Projekt widmet sich der Artenvielfalt. Kinder im Alter von acht bis 13 werden dabei zu Experten bei der Tier- und Pflanzenbestimmung in diversen Biotopen des Bad Vilbeler Stadtwaldes. Die JFK-Lehrerin Nicole Weber hat das mit ihren Schülern schon ausprobiert, wobei die Kinder von der Sammelleidenschaft nach Kaulquappen, Insekten und Pflanzen gepackt wurden.

Klima & Einweckglas

Das zweite Angebot ist eine Aktionskiste „Honigbiene und Streuobstwiese“. Schüler der dritten bis fünften Klassen können an zehn Stationen den Kreislauf von Bestäubung und Pflanzenvielfalt bis zum Honig nachverfolgen. Am 30. April wird es wieder einen Bienen-Aktionstag im Kurhaus geben, kündigt Iris Stockbauer, die Stiftungsratsvorsitzende, an. Das Stiftungsmitglied Peter Paul bietet Kindergruppen im Alter von zehn bis 13 Jahren einen „Marktbummel“ mit anschließendem Frühstück an. Dabei werden verpackte und frische Lebensmittel verglichen. Auch soll auf weite Transportwege aufmerksam gemacht werden. „Warum müssen wir im Dezember Erdbeeren aus Australien essen“, fragt sich Wiechers. Nicht auf das Label „Bio“ komme es an, sondern, ob die Produkte aus dem Nahbereich stammten.

Das vierte Angebot ist der Wasserkreislauf, den Dritt- bis Fünftklässler eindrucksvoll in einem Einweckglas simulieren können. Dort sind Pflänzchen eingetopft. Die Feuchtigkeit steigt nach oben und „regnet“ schließlich als Wassertropfen wieder hinab.

Mit den Aktionen, die ab sofort gebucht werden können, soll auch bei Eltern und anderen Bürgern für die Unterstützung der Stiftung geworben werden. Spenden können direkt für Vorhaben genutzt werden, Stiftungsmittel werden angelegt zu niedrigen Zinsen, „aber die Banken und Sparkassen geben uns dazu auch Zuschüsse“, berichtet Wiechers. Sein ehrgeiziges Ziel für das nächste Jahr beschreibt er in dem Satz: „Wir müssen die 100 000-Euro-Marke knacken.“ (dd)


Weitere Infos im Internet unter der Adresse


www.buergerstiftung-bad-vilbel.de


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