Karben. Drei Jahre später, dasselbe Fest. Nicht ganz. Nach den durch Corona bedingten Absagen der vergangenen Jahre hat der Karbener Weihnachtsmarkt sein Gesicht verändert. 1989 nahm die Geschichte des Weihnachtsmarktes auf dem Rathausparkplatz ihren Anfang. Mit dem Umzug auf die andere Seite des Bürgerzentrums wurde jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Am Samstagabend bekam man zum ersten Mal einen Eindruck davon, wo die Reise hingehen könnte. Und, man darf es vorwegnehmen: Karbens Einwohnerschaft scheint das neue Ambiente dankbar anzunehmen. Mit fortschreitender Dunkelheit drängten sich, wie schon beim alten Markt, immer mehr Menschen durch das Nadelöhr an der Nidda-Terrasse. Fast hatte es den Anschein, als sei ganz Karben auf den Beinen. Lichter an den Bäumen verbreiteten bei aller Sparsamkeit einen gediegenen Glanz.
Per Bustransfer
zum Markt
Selbst die Kälte passte sich dem Ereignis an und ließ den Glühweinkonsum in die Höhe schnellen. Eine schöne Idee waren die Glühweintassen mit Karben-Aufdruck.
Vieles war wie früher. Ein eigens eingerichteter Bustransfer brachte Menschen aus den Karbener Stadtteilen zum Veranstaltungsort und zurück. In den Verkaufshütten waren viele städtische Vereine und Institutionen zu sehen. Auch der aktuelle Abi-Jahrgang der Kurt-Schumacher-Schule war wieder mit einem Stand vertreten. Eisstockschießen auf einer Plastikbahn sowie eine große Rollenrutsche sorgten vor allem bei den Jüngeren für Kurzweil. Die von der Stadt beworbenen Kunsthandwerkstände versteckten sich allerdings etwas zwischen der Vielzahl an kulinarischen Angeboten. Mit 28 Ständen im Außenbereich fiel der Weihnachtsmarkt kleiner aus als vor Corona.
Von Anfang an dabei war der Ökumene-Kreis der Karbener Kirchengemeinden. Tee, Gebäck, Liköre und Marmeladen gab es an ihrem Stand kostenlos oder gegen eine kleine Spende. Edith Bremmer hatte für die Kinder Bastelideen mitgebracht. »Einige Kinder haben mich heute schon besucht, um mit mir zu basteln«, freute sie sich. Währenddessen kümmerte sich ihre Kollegin Ursula Jäger um den Hüttenbetrieb.
Nach und nach
immer mehr Besucher
Am Stand des Fördervereins der Kurt-Schumacher-Schule konnte man derweil zuschauen, wie der stellvertretende Schulleiter Simon Claus Crêpes zubereitete. »Crêpes sind einfach sein Leben«, verrieten Ilka Steinert und Anja Gubitzer vom Förderverein. Nach und nach kamen dort immer mehr Besucher an. Und sie waren einer Meinung: Der Weihnachtsmarkt habe vom Umzug hinters Rathaus auf jeden Fall profitiert. Somit dürfte einer Wiederholung im nächsten Jahr wohl nichts im Wege stehen. (jüs)