Karben. „Die Leute wollen auf ihren Tellern möglichst gelbe Kartoffeln, die sich gut zerdrücken lassen.“ Gerhard Koch weiß, wovon er spricht. Der gebürtige Petterweiler ist seit 30 Jahren in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Petterweil und hilft bei den Vorbereitungen zum Grüne-Soße-Essen. Dieses bietet die FFW stets am Karfreitag im Gerätehaus in der Schlossstraße an. „Wir möchten den Bürgern ermöglichen, dieses leckere Traditionsgericht genießen zu können, ohne sich selbst die Arbeit machen zu müssen“, erklärt Wehrführer Hans Dietmar Köhn.
Und so treffen sich die Feuerwehrleute stets am Abend des Gründonnerstag, wo die Arbeit in gemeinsamer Runde bei lockerer Unterhaltung leicht von der Hand geht. 75 Kilo Kartoffeln, 550 Eier, vier Kilo der berühmten sieben Kräuter, jeweils zehn Kilo Sahne, Schmand, Creme fraiche sowie einige Liter Milch werden nach einem Rezept der Landfrauen zu dem verarbeitet, was historischen Überlieferungen zufolge auch Goethes Leibgericht war. Rund 15 Helfer sind in der Küche und im angrenzenden Aufenthaltsraum damit beschäftigt, diese Mengen zu verarbeiten. Die Kräuter werden teils mit dem Wiegemesser, teils in der Maschine zerkleinert.
Fleißige Hände schälen Kartoffeln und pellen die Eier, die zuvor in der Küche gekocht wurden. Dort laufen bei Nadine Aretz, Bianka Cost und Mechthild Becker-Töpfer die Fäden zusammen. Aretz und Becker-Töpfer gehören zur Einsatzabteilung und sind von Anfang an beim Grüne-Soße-Machen dabei. „Die traditionellen Hausfrauengewürze Salz und Pfeffer sind das einzige, was noch in die Soße kommt“, erläutern sie. Doch eigentlich seien es die Kräuter, die dem Gericht seinen typischen Geschmack geben.
Insgesamt sind rund 20 Feuerwehrmänner und -frauen an den Vorbereitungen beteiligt, die mit den Bestellungen einige Wochen zuvor beginnen. Kartoffeln und Eier stammen aus Karben, „die Kräuter importieren wir aus Frankfurt“, verrät Wehrführer Köhn schmunzelnd.
Am Karfreitag begannen die ersten Feuerwehrleute morgens um 8 Uhr mit dem Kartoffelkochen, um 11 Uhr startete der Verkauf. Im Gerätehaus, wo sonst die Feuerwehrfahrzeuge stehen, nahmen die hungrigen Gäste an Bänken und Tischen Platz. In mitgebrachten Behältern konnte man die grüne Soße auch mit nach Hause nehmen. Doch wer sicher gehen wollte, davon etwas zu bekommen und nicht zuletzt die Kartoffeln und Eier trocken essen zu müssen, musste zeitig da sein. Denn bereits um 12.30 Uhr war die grüne Soße alle!