Karben. Petterweiler Eltern können sich freuen: Mit Kids gibt es nun einen neuen gemeinnützigen Verein in Petterweil, der sich um Kinderinteressen kümmern will. Er wurde in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats vorgestellt, in der es auch um die Sanierung der Alten Heerstraße ging.
Die Initiative rund um und für Kinder gibt es zwar schon länger in Petterweil, der breiten Öffentlichkeit ist sie vor allem bekannt durch die Ausrichtung des Kinder-Flohmarktes. Nun aber will sich die Initiative, die bisher auf den Schultern weniger Eltern ruhte, breiter aufstellen. »Da der Zuspruch immer größer wird und deshalb die Haftungsfrage auch mehr in den Vordergrund rückt, haben wir beschlossen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der alle Einnahmen ausschließlich den Kindern zugutekommen lässt«, warb Helge Baur, Mitbegründer der Elterninitiative, in der Sitzung des Ortsbeirates Petterweil um Unterstützung.
Der Verein wolle sich vor allem um sozial benachteiligte Kinder und um solche mit Behinderungen kümmern. Geplant sind unter anderem kreative Nachmittage, geführte Radtouren, Nähtage und Naturerlebnisse. Auch die Erlöse aus den beiden Flohmärkten, die sich inzwischen einer großen Beliebtheit erfreuen, kommen dem neuen Verein und damit den Kindern zugute. Momentan nähen und bemalen die Kinder 750 Stoffbeutel, die demnächst beim Nahkauf-Markt statt Plastikbeutel zum Kauf angeboten werden sollen.
Mit Tempo 90
durch den Höfer Weg
Begonnen hatte die Ortsbeiratssitzung mit dem Bericht des Magistrats zu dem wohl derzeit beherrschenden Thema: der Sanierung der Alten Heerstraße und den von ihr abgehenden innerörtlichen Straßen. Die Baumaßnahmen sollen noch bis April 2022 andauern und den Anliegern schon allein wegen der Umleitungen noch einige Unannehmlichkeiten bereiten.
Der Erste Stadtrat Friedrich Schwab berichtete, dass manche Verkehrsteilnehmer ihren Unmut über die Umleitung beispielsweise mit viel zu hoher Geschwindigkeit zu kompensieren versuchen. So sei ein Autofahrer mit über 90 Stundenkilometern auf dem Höfer Weg, einer relativen kleinen und engen Straße gemessen worden, obwohl ganz Petterweil mit Ausnahme der Landes- und Kreisstraßen eine Tempo-30-Zone sei.
Die Straßenbaumaßnahme betraf auch der gemeinsame Antrag aller drei Fraktionen im Ortsbeirat bei der Neuverlegung der Pflastersteine auf gleichbleibendes Material und Farbe zu achten. Da gebe es vor allem in der Ysenburger Straße große Abweichungen. Auch dafür hatte Schwab eine Erklärung. Verantwortlich sei die Ovag, die nach Aufriss der Bürgersteige die alten Steine lediglich gewaschen und zum Teil mit neuen Steinen ergänzt habe. Bei den anstehenden Pflasterungen werde die Stadt darauf achten, dass dies nicht noch einmal vorkomme.
Wenig Hoffnung auf Hilfe durch die Stadt machte Schwab den Bürgern bei Starkregenereignissen. Auch hierzu gab es einen gemeinsamen Antrag, der die Kommune um geeignete Vorsorge bat. Die heftigen Regenfälle in der jüngsten Vergangenheit hätten gezeigt, so Schwab, dass diese Ereignisse auf einer sehr begrenzten Fläche von nur wenigen 100 Metern stattfänden. »So hat es bei dem letzten Starkregenereignis beispielsweise in der Ysenburger Straße nur die Häuser am äußersten Ende erwischt. Bei dem Rest hat es lediglich stärker geregnet«, berichtete Schwab. Deshalb müsse jeder Grundstückseigentümer selber Vorsorge für derartige Ereignisse treffen.
Bedenken hatte Stadtrat Schwab auch wegen des Antrags auf zusätzliche Beschilderung für Spielplätze und den Schulweg. Das würde zu einem wahren Schilderwald in Petterweil führen – mit der Folge, dass sich kaum noch einer um die Verkehrsschilder kümmere. Gleiches gelte für den Antrag auf Erweiterung der Beschilderung für die 30er-Zone an den drei Radwegen an den Eingängen zu Petterweil.
Die Wünsche des Ortsbeirates sollen deshalb bei einer Ortsbegehung mit der Polizei und Elternbeiräten im Rahmen der Erstellung eines Verkehrskonzeptes für Petterweil noch einmal zur Sprache kommen.
Von Jürgen W. Niehoff
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