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Wege aus der Sucht anbieten – Lutz Illhardt legte seinen Jahresbericht 2008 für die „Suchthilfe und Suchtprävention“ vor

Karben/Bad Vilbel. „Das ist, was mich anspornt“, bilanziert Lutz Illhardt. Dass doch oft eine deutliche Besserung bei seiner Klientel zu verzeichnen ist. Die Statistik weist es aus: Bei Betreuungsende waren 36 seiner Klienten suchtmittelabstinent, in 13 Fällen konnte eine Verbesserung im Umgang mit Suchtmitteln erreicht werden.

Lutz Illhardt legte seinen Jahresbericht 2008 für die „Suchthilfe und Suchtprävention für Bad Vilbel und Karben“ vor. Zu dem Pressetermin in Karben kamen Karbens Sozialdezernent und Stadtrat Jochen Schmitt (SPD), Edith Lein, stellvertretende Fachbereichsleiterin Soziale Sicherung Bad Vilbel und Hans Peter Krämer vom Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe für den Wetteraukreis. Träger der Stelle ist der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe aus Frankfurt; finanziert wird sie mit rund 30 000 Euro je Kommune. Etwa 5000 Euro kommt vom Kreis.

Mit je einer halben Stelle wirkt Lutz Illhardt in der Prävention und in der Suchtberatung. Mit 185 Menschen führte er Gespräche, (2007: 190), davon wurden 121 Personen mit 733 Kontakten längerfristig betreut. In 28 Fällen konnte er eine weitere Hilfe vermitteln.

Die Suchtproblematik ist ein weites Feld. Und auch für Lutz Illhardt mit Weiterbildung verbunden. So tauchte im Jahr 2008 erstmals ein Klient bei Illhardt aus dem Bereich der so genannten Verhaltenssucht auf. Darunter fallen Menschen, die ihre Zeit am Computer oder Handy verbringen und in digitalen Welten, sei es in Chatrooms oder Gewaltspiele, sich heimisch fühlen. Eine zunehmende Tendenz sei auch im Wetteraukreis mit 12 Fällen zu verzeichnen, bestätigte Krämer.

Wichtig sei hier die Aufklärungsarbeit, besonders auch bei Eltern. In 2008 habe er einen Vortrag zur Rollenspielsucht in Bad Vilbel wie Alkoholtests auf dem Vilbeler Markt durchgeführt. In Karben hat er den „1. Karbener Lauf gegen Sucht“ und die Sportnacht mitorganisiert und ist im Karbener Gesprächskreis Prävention aktiv.

Suchtberater Lutz Illhardt hat im Jahr 2008 mit 96 Menschen aus Bad Vilbel und mit 89 Menschen aus Karben Gespräche geführt. 71 Klienten sind im Alter zwischen 31 und 40 Jahren. Erstmals waren mehr Klienten mit Abhängigkeit oder Missbrauch von Cannabis in die Beratung gekommen als die mit Alkoholsucht. Ein Grund für den Anstieg sieht Illhardt in den verbesserten Techniken zum Nachweis von Cannabis. 38 Teilnehmer seiner Gesprächsgruppe zur Vorbereitung einer Medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) hätten wegen Cannabismissbrauch die Fahrerlaubnis entzogen bekommen. Positiv: Von 19 Teilnehmer der Gesprächsrunde bei Illhardt, die in 2008 eine MPU durchführten, konnten 17 ihre Fahrerlaubnis wiedererlangen.

Lutz Illhardt ist in Bad Vilbel, Friedberger Straße 84, Telefon (06101) 83459, und in Karben, Bahnhofstraße 205, Telefon (06039) 45952, erreichbar