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Wechsel zum anderen Ufer

Dieser Abschnitt der Nidda unterhalb des Dortelweiler Sportgeländes in Richtung Kernstadt steht als nächstes Renaturierungprojekt auf der Agenda. Foto: Hirschmann
Dieser Abschnitt der Nidda unterhalb des Dortelweiler Sportgeländes in Richtung Kernstadt steht als nächstes Renaturierungprojekt auf der Agenda. Foto: Hirschmann

Gerty-Strohm-Stiftung erwirbt Flächen für Renaturierung der Nidda

Bad Vilbel. Die Nidda-Renaturierung zwischen Dortelweil und dem Dottenfelderhof kann fortgesetzt werden. Dafür hat das Stadtparlament vorige Woche die Weichen gestellt. Einstimmig beschlossen die Mandatsträger, ein flussnahes acht- bis zehntausend Quadratmeter großes Grundstück an die Frankfurter Gerty-Strohm-Stiftung zu verkaufen. Sie will den Fluss dort in seinen natürlichen Zustand zurückversetzen.

Seit mehr als zwanzig Jahren engagiert sich die dem Tier- und Naturschutz verpflichtete Stiftung für die Renaturierung des Gewässers. Zuletzt auf rund 500 Metern nördlich der Kernstadt, wo der Flusslauf verbreitert und eine Furt für Kühe angelegt wurde. Nun sollen die Arbeiten auf der östlichen Nidda-Seite fortgesetzt werden.
Außer Flächen, die zum Dottenfelderhof gehören, ist dabei auch das Gelände auf der Gemarkung Gronau in den Fokus gerückt. Die Stadt gibt dort nach Angaben von Stadtrat Klaus Minkel (CDU) wertvolles Bauerwartungsland ab. Es gehört es zu den Flächen, auf denen man die Sportanlagen des SC Dortelweil hätte ausbauen können. Das Grundstück hat also eine »besondere Qualität«, weil es ebenerdig ist und Umbauten so ohne teure Erdbewegungen möglich wären.
Platz genug, für die Sportanlagen zu wachsen, sei dennoch, beruhigt Minkel. Die Stadt Bad Vilbel hat nach eigenen Angaben großes Interesse daran, dass die Nidda-Renaturierung unvermindert weitergeht.

WICHTIGER BAUSTEIN
Minkel: »Das Projekt reiht sich als wichtiger Baustein in bisherige Maßnahmen ein.« Es handele sich um ein »schönes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements«. Geplant sei die Nidda zu verlegen und um neu anzulegende Inseln herumzuführen, sodass »eine besonders reizvolle Situation« entstehe.
Der Magistrat macht der Stiftung fürs Areal einen guten Preis. 25 Euro pro Quadratmeter werden fällig – die Hälfte dessen, was das Grundstück laut Minkel auf dem Markt wert ist. Maximal 250 000 Euro fließen so in den Stadtsäckel. Die Stadt pflegt gute Beziehungen zur Gerty-Strohm-Stiftung, der der Hans-Georg Jehner vorsteht. Für den Flächenausgleich beim Bau des Kombibades will sie die Öko-Punkte anzapfen, die die Stiftung während der Renaturierung anhäuft.                                                                  Von Alexander Gottschalk