Manche mögen es still, für Andere gehört das Prickeln zwingend dazu. Wieder Andere schätzen den herben Geschmack, während Dritte eine leicht salzige Note bevorzugen. Unabhängig davon ist eines allen gleich: Wer heute in unserer Region ein Glas Mineralwasser trinkt, will seinen Durst löschen. Doch: Mineralwasser ist nicht gleich Mineralwasser.
Bad Vilbel. Mineralwasser – natürlich, rein und gesund?“, lautete denn auch das Thema, das Massenheims CDU während ihres „Frühschoppens“ aufgriff. Mehr als 30 Interessierte erfuhren dazu im Feuerwehrhaus des „Freistaates“ Wissenswertes aus erster Hand. Kompetenter Referent war Dr. Johannes Dittmar, ehemalige Geschäftsführer der Elisabethenquelle & Gronaris Sprudel Bad Vilbel und Technischer Vorstand der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG.
„Als Einwohner der Quellenstadt Bad Vilbel sitzen wir gewissermaßen auf Mineralwasser, wir trinken es, und einige Quellen, deren Namen und Standorte sind uns bekannt. Aber wollten Sie nicht immer schon mehr über das ,lebendige Wasser aus der Tiefe’, seine Entstehung und seine Wirkung auf den menschlichen Organismus wissen?“, führte Christian Große, Vorsitzender der Massenheimer CDU, in das Thema ein.
Die „Tiefe“ war denn auch eines der Stichworte, die Dittmar aufgriff. Bohrungen in eine Tiefe von mehreren hundert Metern sind keine Seltenheit auf der Suche nach ergiebigen Mineralwasservorkommen. So wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im Vilbeler Kurpark über 300 Meter tief gebohrt, ehe das Hassia-Mineralwasser sprudelte.
Generell wird Bad Vilbels Mineralwasser aus dem „Rotliegenden“ gefördert, einer Bodenschicht, die ihren Namen dem roten Gestein verdankt, aus dem sie besteht. Die Beschaffenheit des Bodens wiederum bestimmt Mineralisierung und Geschmack. Beides, das machte der Experte deutlich, unterscheide Mineralwasser von Trinkwasser. Dittmar: „Mineralwässer zeichnen sich durch ihre ursprüngliche Reinheit aus. Und die geologischen Schichten, durch deren Spalten es fließt, geben ihm seinen speziellen Charakter. Jedes Mineralwasser ist also ein Individuum.“
Ein Charakteristikum, das auf Wasser aus der Wasserleitung nur bedingt zutreffe. Das besteht zu 65 Prozent aus Grundwasser und zu 35 Prozent aus aufbereitetem Oberflächenwasser und Uferfiltrat. Sollte man auf das Trinken von Leitungswasser also besser verzichten? Gesundheitliche Risiken, und das ist bekannt, gehen vom streng kontrollierten Leitungswasser auf keinen Fall aus. Was die Inhaltsstoffe anbelangt, brach Dr. Johannes Dittmar aber klar eine Lanze für das Mineralwasser. Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium und viele „Mineralien“ mehr machen das Mineralwasser aus. „Es gibt also gute Gründe, zum Mineralwasser zu greifen – besonders, wenn es aus Bad Vilbel kommt“, fasste Christian Große zusammen.
Dass zum rustikalen Buffet, zu dem die Massenheimer CDU ihre Gäste im Anschluss an den Vortrag einlud, natürlich Bad Vilbeler Mineralwasser gereicht wurde, liegt auf der Hand. (sam)