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Die WM im Blickfeld – Was hat sich Gott bei Löw gedacht?

Zittern, gruseln, leiden! Was denkt Bundestrainer Joachim Löw, wenn er denkt? Keiner weiß es, niemand ahnt es. Sichtbar wird nur eine fast schon geniale Flickschusterei.

Was für ein Desaster gegen Algerien, wieviel Glück! 45 Minuten lang und noch länger. Und Löw sieht vom Seitenaus wie hypnotisiert zu, sieht sich entsetzt seinen Scherbenhaufen an, und er staunt und staunt und tut: Nichts!

Zum Glück hat sich Mustafi verletzt, sonst hätte niemand den „Jogi“ dazu bringen können, Lahm aus dem Mittelfeld auf seinen Königsposten abzuziehen und Khedira neben Schweinsteiger zu setzen. Mustafi, der schon beim Ghana-Tor versagte, weil er nicht hochsprang, wurde mit der erneuten Aufstellung belohnt. Er ist zwar ein Hesse, aber viel, viel zu schwach für diese Nationalelf und konnte als gelernter Innenverteidiger Null Akzente in der Position des Angreifers setzen. Eine echte Überraschung ist das nicht wirklich.

Gelernt ist gelernt, sagte mein Opa. Der hätte sich im Grabe umgedreht, hätte er dieses Spiel erlebt (sic!). Überhaupt hat die Welt bisher noch nie eine Mannschaft gesehen, in der so viele Spieler auf „ungelernten“ Positionen aufgelaufen sind. Zum Davonlaufen!

Mit unseren trikoloren Falschspielern schrieb Chaosforscher Joachim Löw Weltfußballgeschichte. Lahm wird „herumhängender Sechser“, Flügelflitzer Müller wird ackernder Mittelstürmer, Özil Linienrichter, der linke Flügelstürmer Schürrle darf zur Abwechslung auch mal rechts auflaufen und Torwart Neuer gibt den glänzenden Libero, wird zum Ausputzer Beckenbauer Zwo. Wenn uns Löw am Freitag nicht ganz enttäuscht, dürfte er Neuer gegen die Franzosen neben Mertesacker als Innenverteidiger aufstellen. Und Klose, der beste deutsche Torjäger aller Zeiten, darf am Spielfeldrand die Wasserflaschen füllen. Kein Wunder, dass die eigene Mannschaft mehr verwirrt ist als der Gegner und nichts mehr klappt. Man hätte denken können, da haben sich die Karnevalisten von den Fidelen Sandhasen aus Bad Vilbel als Nationalspieler verkleidet und feiern Karneval in Rio Porto Alegre. Mein Gott, warum hast Du uns diesen Bundestrainer beschert und was hast Du, oh Herr, dir dabei gedacht?

Seit 1977 arbeite ich als Journalist. Wenn mein Geschäftsführer mich morgen zum Buchhalter machen würde, verstünde ich nicht nur ihn und die Welt nicht mehr, sondern würde mich ins Irrenhaus internieren lassen. Freiwillig. Also Herr, erhöre die gequälten Fußballfans und lass im Maracanastadion Hirn regnen, bitte, bitte!

Wäre Löw doch nur bestechlich, er könnte dann endlich Vernunft annehmen. Zu spät wäre es nicht.

Wenn Manuel Neuer Verteidiger wird, wäre ja der Torwartposten vakant. Vielleicht sollte ich mich noch schnell darum bewerben. Bei diesem Bundesjogi hätte ich sicher gute Chancen, zwischen die Pfosten zu kommen. Horst Samson