Karben. Wie derzeit der Karbener Stadtwald bewirtschaftet wird, missfällt der Karbener SPD. Sie hat jüngst im Parlament den Planungen fürs kommende Jahr widersprochen und fordert verstärkte Nutzung für die Naherholung.
„Wir überlegen, ob wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. Der jüngste Rundgang durch den Wald (die FNP berichtete) sei „sehr lehrreich gewesen“. Denn nun sei klar, dass der Gewinn, der aus dem Holzeinschlag erzielt werde, keine Rolle spiele. So soll der Stadtwald der Kommune 2016 nur ein ganz minimales Plus erwirtschaften.
Daraus folgert Thomas Görlich: „Wir sollten besser den Schwerpunkt auf einen Erholungswald setzen.“ Denn Hessen-Forst schlage „zu viel Wald ein“. Erfreulich sei, wie stark die Menschen den Wald für die Naherholung nutzen.
Mit seinen Aussagen provoziert der SPD-Fraktionschef Kopfschütteln bei Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Wir holzen weniger Wald ab als in all den Jahrzehnten vorher“, erklärt er. Zuletzt seien zehn Prozent des Waldes stillgelegt worden, damit dieser sich ganz natürlich zum Urwald entwickeln könne. Die Quote liege noch über jener, die das Land empfehle.
Schon öfter habe die SPD mit dem Förster gesprochen. Der habe stets erklärt: „Die Einschläge sind notwendig, um den jungen Wald auszulichten“, erläutert der Bürgermeister. Nur so könnten die gesundesten Bäume überleben, sich ein dichter, gesunder Wald entwickeln.
Die Forderung der SPD sei längst erfüllt: „Wir wollen Ökologie und Freizeit in Einklang bringen, das ist ein Erholungswald“, betont Guido Rahn. Der Karbener Stadtwald werde nur so stark bewirtschaftet, wie es für die Pflege notwendig sei. „Das ist kein Ökonomiewald.“
Sauer ist Rahn am Ende, dass die SPD ihre Forderungen nicht in Änderungsanträge gießt. Die Fraktion lehnt die Planungen einfach nur ab. Die Grünen enthalten sich. Beschlossen wird die Waldbewirtschaftung so mit der Mehrheit von CDU, FW und FDP. (den)