Bad Vilbel verfügt nur noch über wenige Bauland. Dennoch gibt es weiterhin Bedarf. Deswegen will Stadtwerke-Betriebsleiter Klaus Minkel nun die Bebauungsgrenze nach Norden in Richtung Kloppenheim ausdehnen. Zugute kommen sollen die neuen Flächen aber vor allem einheimischen Betrieben.
Bad Vilbel. Bereits in der jüngsten Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses klang das Thema in einem Nebensatz an. Denn Peter Paul von den Grünen hatte aufgeschnappt, dass es mit dem geplanten Bau der zentralen Theaterwerkstätten direkt nördlich des städtischen Baubetriebshofes in Dortelweil (wir berichteten) noch nicht getan sei. Eine Vermutung, die Stadtwerke-Betriebsleiter und Stadtrat Klaus Minkel (CDU) nun auf Anfrage bestätigt.
„Mit Ausnahme einer Fläche sind alle städtischen Grundstücke ausverkauft oder für andere Vorhaben reserviert“, schildert Minkel. Die einzig verbliebene Fläche sei jene südlich des Dortelweiler Platzes. Diese hatten die Grünen als mögliche Alternative für die Theaterwerkstätten ins Spiel gebracht. Dort allerdings soll sich Gewerbe ansiedeln. „Es handelt sich um ein Filetstück, das wir nicht durch ein recht kleines Gebäude weit unter Wert verwerten wollen“, erteilt Minkel diesem Vorschlag eine Absage. Ähnlich hatte die CDU auch schon im Ausschuss argumentiert.
Vier Interessenten
Trotz dieser Freifläche soll sich weiteres Gewerbe im Stadtgebiet ansiedeln können. Diesmal geht es Minkel aber nicht um mögliche Investoren von außerhalb. Sondern vielmehr um bereits in Bad Vilbel ansässige Firmen, die sich nun vergrößern wollten. Vor 15 Jahren wäre es deutlich einfacher gewesen, den Wünschen der heimischen Firmen nachzukommen, so Minkel. „Sie hätten damals Flächen haben können, wenn sie Bedarf angemeldet hätten.“ Minkel spricht in diesem Zusammenhang von insgesamt vier Interessenten, dabei handele es sich um Firmen von in Bad Vilbel ansässigen Familien.
Die sollen Platz nördlich der Theodor-Heuss-Allee finden, also ebenfalls in der Umgebung der geplanten Theaterwerkstätten. Über die Größe des Areals will Minkel noch keine Details nennen, denn das infrage kommende Gebiet werde gerade vom Liegenschaftsamt untersucht. Anschließend geht es um den Grunderwerb, denn das Land muss Landwirten abgekauft werden. Doch insgesamt könne es sich schon um „ein paar Hektar“ handeln, räumt Minkel ein.
Die Befürchtung Peter Pauls im Ausschuss, dass man dann auch gleich den Kloppenheimern die Hand schütteln könne, beugt Minkel aber vor. „Nein so wird es nicht sein. Die Flächen sollen vor dem ersten Aussiedlerhof in Richtung Kloppenheim enden“, stellt er die geplanten Dimensionen vor.
Vor allem die Grünen dürften angesichts dieser Ankündigung auf die erneute Zerstörung wertvollen Ackerbodens hinweisen, wie sie dies bereits bei der Diskussion um die Theaterwerkstätten getan hatten. Doch Minkel hält dem entgegen, dass dadurch im städtischen Kerngebiet Flächen frei würden, die dann einer anderen Nutzung wie etwa Wohnraum zugute kommen könnten. Bis wann die Planungen so weit konkretisiert sind, dass sie in den politischen Gremien behandelt werden können, steht noch nicht fest. (kop)