Karben. Solche Einigkeit ist wahrlich selten: Einstimmig hat Karbens Parlament den zweiten Schritt zur Bebauung der Innenstadt gemacht. Nach dem Grundsatzbeschluss vom Herbst setzten die Stadtverordneten das Verfahren zur Änderung der Bebauungspläne in Gang.
Nötig wird das, weil die Grundstücke am künftigen Krnover Platz und die Bebauungsgrenzen darauf auf das neue Vorhaben angepasst werden müssen. Investor Albrecht Krebs aus Hanau will für 6,6 Millionen Euro einen neuen Rewe-Markt samt Café sowie eine kleine Ladenzeile bauen. Der L-förmige Bau soll an der Nord- und Ostseite des Grundstücks entstehen. Zum Ex-Subway-Gebäude hin soll sich der neue Platz öffnen und als Parkplatz dienen. Weil es ein privates Vorhaben ist, muss Investor Krebs die Kosten fürs Ändern des Bebauungsplans tragen, erklärt Wirtschaftsdezernent und Stadtrat Otmar Stein (CDU).
Dazu gehört auch, dass Krebs die Zufahrt zu Markt und Geschäften ebenfalls gewährleisten muss. Und das soll ein Kreisverkehr schaffen, der an der Kreuzung der Luisenthaler mit der Bahnhofstraße entstehen soll. Jahrelang hatte sich die Landesstraßenbauverwaltung dagegen gesträubt, nun hat Bürgermeister Guido Rahn (CDU) ihr dann doch eine Zustimmung abgerungen. Einzige Vorgabe: „Wir müssen nachweisen, dass der Kreisverkehr leistungsfähig ist“, erklärt Stein. Und natürlich muss die Stadt den Umbau der Landesstraße bezahlen.
Angesichts der großen Einnahmen durch die Grundstücksverkäufe ist das für den Stadtrat kein Problem: „Da bleibt noch viel übrig.“ Dass der Investor nicht auch den Kreisverkehr baut, begründet Stein damit, dass auch die übrigen Anlieger der Straße sehr vom Kreisverkehr profitieren. Bislang ist nur die stadtauswärts führende Fahrspur mit der Luisenthaler Straße verbunden. Wer woanders herkommt oder hin möchte, muss durchs Wohngebiet bis zur Rathauskreuzung fahren. Dieser Umweg ist künftig unnötig, und die Anwohner hoffen auf erheblich weniger Verkehr in ihren Wohnstraßen.
In zwei Jahren, hofft Stadtrat Stein, dass die neuen Gebäude und der Kreisverkehr fertig sind. Anschließend sollen auch der Rathausplatz sowie die Ladenzeile an der Saint-Egrève-Straße umgestaltet werden. Ebenfalls schon ab dem kommenden Jahr will außerdem die Frankfurter Volksbank auf dem anderen Eckgrundstück der Luisenthaler Straße gegenüber des City-Centers eine neue Großfiliale bauen. (den)