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Vorsicht geboten

Afrikanische Schweinepest soll nicht in die Betriebe gelangen

Landwirtschaftsmeister und Bio-Landbauer Sebastian Mager trägt auf dem Bioland-Magerhof in Klein-Karben die Verantwortung für 50 Schweine. Hier sieht man Mager mit einigen Tieren im Auslauf des Schweinestalles. Foto: Lori
Landwirtschaftsmeister und Bio-Landbauer Sebastian Mager trägt auf dem Bioland-Magerhof in Klein-Karben die Verantwortung für 50 Schweine. Hier sieht man Mager mit einigen Tieren im Auslauf des Schweinestalles. Foto: Lori

Die Afrikanische Schweinepest sorgt aktuell für Furore. Die Jägervereinigung Oberhessen hat deshalb in einem offenen Brief aus Sicht der Jäger Forderungen an die Politik formuliert. Auch regionale Schweinehalter reagieren auf die neue Bedrohung. Die FNP fragte nach, wie die Stimmung auf den landwirtschaftlichen Höfen ist und welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Karben/Nidderau. Landwirtschaftsmeister und Bio-Landbauer Sebastian Mager trägt auf dem Bioland-Magerhof in Klein-Karben die Verantwortung für 50 Schweine, 850 Legehennen, 20 Burenziegen und 50 Gänse. „Wenn unsere Tiere von der Afrikanischen Schweinepest betroffen wären, wäre das ein herber Einschnitt. Aufgrund von verschiedenen Standbeinen wäre es jedoch nicht existenziell“, sagt der 40-Jährige.

Laut Mager werden jede Woche zwei Schweine aus dem Bestand des Hofes geschlachtet. Wären seine Tiere betroffen, könnte er je nach Seuchenverlauf für eine gewisse Zeit keine Schweine einstallen. Außerdem vergingen bei der Neueinstallung von 25 Kilogramm schweren Ferkel sechs Monate bis zur Schlachtreife. Mager könnte über einen längeren Zeitraum keine Erzeugnisse vermarkten und keinen Metzger beschäftigen.

Vorbeugen

Der Bio-Landbauer macht deutlich, dass auch Metzgereien, der Fleisch- sowie der Groß- und Einzelhandel von Umsatzeinbußen betroffen wären. Um dem Horrorszenario im Schweinestall vorzubeugen, wechselt Mager die Arbeitskleidung und die Schuhe, bevor er den Stall betritt. Auch Desinfektionsmatten vor den Ställen kommen zum Einsatz.

Der Buchwaldhof in Nidderau verfügt über 200 Schweinemastplätze. Die Schweine werden laut Silke Vogel im Stall gehalten und haben einen nicht überdachten Auslauf. Auch Vogel berichtet von Hygienekleidung, speziellen Stiefeln und weiteren Vorsichtsmaßnahmen: „Wir lagern den Jahresvorrat an Stroh an erhöhter Stelle auf einem zweiten Boden im Stall, so dass er für Wildschweine nicht zugänglich ist.“ Mitarbeiter werden sensibilisiert und aufgefordert, nicht mit Schuhen, mit denen sie Waldboden betreten haben, in die Ställe zu gehen. Die Ställe des Buchwaldhofes sind doppelt umzäunt, Publikumsverkehr ist nicht erlaubt.

Doch noch besteht kein Grund zur Besorgnis. „Es gibt derzeit keine Fälle von Schweinepest in Deutschland“, bestätigt Dr. Veronika Ibrahim, Fachstellenleiterin Lebensmittelüberwachung und stellvertretende Fachstellenleiterin Veterinärwesen des Wetteraukreises.

Sie erzählt von einem Ausbruch des ASP-Erregers in Tschechien durch falsch entsorgte aus der Ukraine stammenden Speckreste. Wildschweine hätten sich so mit dem Erreger infiziert. Bei einem Verdacht in einem Schweinestall gehen laut Ibrahim zunächst Proben und ein totes Tier zum hessischen Landeslabor nach Gießen. Erst, wenn sich das Ergebnis bestätigt, erfolgt die endgültige Sperre des betroffenen Betriebes mit Tötungsanordnung aller Schweine. Ibrahim spricht von einem Sperrbezirk im Radius von drei Kilometern um den betroffenen Hof.

Noch ist sie zuversichtlich. Sie bestätigt, dass die Afrikanische Schweinepest bereits 2017 prognostiziert, aber in Deutschland nicht angekommen sei. Für die Verbraucher ist ASP unbedenklich.