Bad Vilbel. Die Dortelweiler Kerbburschen und Kerbmädels sind wieder da. Zum Kartenvorverkauf für ihre Kerb, die am Freitag, 9. September beginnt, hat sich kürzlich ein Teil des Kerb-Teams vor der Bäckerei Uwe Rumpf eingefunden.
Nach einer zweijährigen Unterbrechung dürfen die Dortelweiler endlich wieder feiern. »Das Leben ist natürlich auch bei uns nicht stehen geblieben. In dieser Zeit haben wir die »Kerb dahaam« ins Leben gerufen. Es wurden bedruckte Kerbtüten, mit Deko-Artikel, Erbsensuppe und ein Getränk verkauft, damit die Dortelweiler wenigstens ein bisschen Kerbfeeling hatten«, sagt Jana Winges. Sie ist Vorstandmitglied im Kerbverein Dortelweil, der mehr als 150 Mitglieder hat. Aktive Kerbmädels und -burschen gibt es 26. Und die haben sich für das kommende Kerb-Wochenende viel vorgenommen.
Kleine Veränderungen
»Es wird ein paar kleine Veränderungen zu den Feiern der Vorjahre geben. Doch die sollten keinem vom Feiern abhalten, sondern im Gegenteil zu mehr aktiver Teilnahme animieren«, sagt Nico Rasch. Er ist Sprecher der Kerbburschen. Die wichtigste »kleine« Veränderung ist der Beginn am Freitagabend. Dafür fallen die bisherigen Aktionen am Montag aus. Am Freitag geht’s im Forum um 20 Uhr mit einem Discoabend mit DJ Andi los. »Es ist eine Art Vorglühn«, sagt Rasch. Der Eintritt kostet 10 Euro. Samstag und Sonntag ist der Eintritt frei.
Umzug mit Kerblies
So richtig beginnt die Kerb traditionsgemäß am Samstag mit dem Umzug. Bei dem die Kerblies präsentiert wird. Die Puppe richten die Kerbmädels im Laufe der Woche her. Den Kerbbaum holen die Kerbburschen wenige Tage vor dem Fest aus dem Wald. Nach dem Umzug am Samstag ab 14 Uhr folgt das Baumaufstellen um 16 Uhr auf dem Dortelweiler Platz. Kerbbaum und Kerblies werden anschließend das ganze Wochenende über bewacht. Denn noch immer ist es Brauch, dass Kerbburschen aus der Nachbarschaft sich gegenseitig die Kerblies rauben, um sie dann gegen viel Bier wieder einzutauschen.
Für Samstag 17 Uhr ist der Fassbieranstich geplant, zu dem Ortsvorsteher Herbert Anders und Bürgermeister Sebastian Wysocki erwartet werden. Am Abend gegen 20.30 Uhr präsentieren die Kerbburschen und -mädels ihr Programm. Es soll ein Flug durch die Zeiten werden. Gegen 22 Uhr schließt sich die Party mit der »mainstream« Liveband an. Am Sonntag, 11. September, startet um 7 Uhr das Wecken mit Musik. Der Kerb-Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr. Ab 12 Uhr ist das Mittagessen, die originale Feuerwehr Erbsensuppe vorgesehen. Anschließen gibt’s Kaffee und Kuchen. Um 14.30 Uhr startet die Kinder-Disco und um 16 Uhr der Nachmittag der Vereine.
Alle dürfen mitmachen
Lange Zeit wurde die Kerb von den Dortelweiler Vereinen organisiert und das schon seit 1825. Aus Alters- und Gesundheitsgründen konnte der Traditionsverein die Organisation der Kerb nicht mehr aufrechterhalten. Deshalb hat sich 2017 aus den Reihen ehemaliger Kerbburschen und -mädels eine Gruppe engagierter Dortelweiler gefunden, die die Kerb weiter am Leben erhalten will. 2018 wurde der Verein gegründet. »Bei uns darf jeder mitmachen, der die Dortelweiler Kerb unterstützen will, egal ob Eingeborener oder Zugezogener«, wirbt Jana Winges für den Beitritt. Denn um eine Kerb zu organisieren und auszurichten seien viele helfende Hände notwendig. (jwn)