Bad Vilbel. Mit einem Jahresergebnis von 211 478 Euro legt der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft Bauen und Wohnen (GBW), Reinhard Schneider, einen positiven Jahresbericht vor. Zufrieden stellt er fest: „Die weltweite Finanzkrise hat keine Spuren hinterlassen.“ Unter den 669 Genossenschaftswohnungen – darunter 61 frei finanzierte – in 63 Häusern gab es 2008 nur einen einzigen Leerstand, was einem Anteil von 0,15 Prozent entspricht.
Ausschlaggebend dafür sei die gezielte Modernisierung des Wohnungsbestandes nach dessen Bewertung im Jahr 2005, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Für 2009 bis 2013 ergaben sich dabei Instandhaltungsaufwendungen von 6,5 Millionen Euro.
Die energetische Modernisierung und neue Balkone werteten die Wohnungen für langjährige Mieter auf und machten sie für neue Interessenten lukrativ. Die Mieterhöhung werde von den Mietern „gut mit getragen“. Denn erstens werde die Erhöhung von elf Prozent, wie sie für das derzeit in der Vollmodernisierung befindliche Haus Über dem Weiher 1 – 3 vorgesehen ist, über drei Jahre schrittweise gestreckt, und zweitens zahle sich die höhere Miete unmittelbar durch geringere Verbrauchskosten aus. Auf 530 000 Euro schätzt Schneider dort die anfallenden Baukosten.
Die Maßnahme umfasst Wärmedämmung am neuen Dach und an der Fassade, den Austausch der Heizungsanlage, neue, angesetzte Balkone, Renovierung der Treppenflur- und Eingangsbereiche sowie eine Neugestaltung des Außenbereiches. Hinzu kommt der Austausch zweier Heizungen in den beiden Liegenschaften Berkersheimer Weg 83 – 89 und Berliner Straße 85 – 91 mit 210 000 Euro.
Zusammen mit weiteren kleineren Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen werde 2009 wie jedes Jahr die Höhe der Investitionen bei etwa einer Million Euro liegen. 2008 floss diese Summe in die Vollmodernisierung Über dem Weiher 6, in Dach und Fassade der Alfred-Brehm-Straße 8 sowie in neue Heizungsanlagen im Niddablick 11 und in der Berliner Straße 70 – 74. Für acht weitere Objekte steht laut Schneider in den kommenden Jahren die Sanierung an.
Als zweites Standbein habe sich die Hausverwaltung von zwölf Eigentümergemeinschaften mit 160 Wohnungen außerhalb der GBW erwiesen, so Stöhr: „Diese Kunden profitieren von der jahrzehntelangen Erfahrung der GBW, und die Mitglieder haben den Vorteil einer besseren Mitarbeiterauslastung.“
2008 hatte die GBW 1465 Mitglieder, die 10 874 Anteile hielten. Daraus resultiert ein Kapital von über 2,2 Millionen Euro. Etwa ein Drittel davon ist im Besitz der Stadt Bad Vilbel. Sorgen bereitet Schneider das Durchschnittsalter der Mitglieder von 56 Jahren. 40 Prozent seien über 60. Dabei seien GBW-Anteile eine gute Anlageform, auch für junge Menschen. Nach der satzungsmäßigen Ausschüttung von vier Prozent könnten sich die Mitglieder dieses Jahr über insgesamt mehr als 87 000 Euro freuen.