Der 17-jährige Per Lockl aus Bad Vilbel gehört seit drei Jahren zum Junioren-Team des Deutschen Fußballbundes und seit zwei Jahren zu den Nachwuchsteams des Bundesligisten VfB Stuttgart.
Bad Vilbel. Per Lockl gehört zu den großen Talenten des deutschen Fußballs. Bereits vor zwei Jahren sagte Michael Prus, Juniorentrainer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), über den offensiven Mittelfeldspieler: „Er kann Spiele entscheiden, denn er hat einen guten Abschluss mit links.“
Die sportlichen Grundlagen dafür legte der Nachwuchsspieler bei mehreren Trainern des SSV Heilsberg, etwa Bernd Krüger und Frank Pölitz. „Hier habe ich von Anfang an einen Jahrgang höher gespielt“, erinnert sich der 17-Jährige. Sein Interesse am Fußball geweckt haben Vater Chris Lockl, der die Alten Herren betreut, und Bruder Bo (20), der heute in der ersten Mannschaft des SSV Heilsberg spielt. Mutter Michaela Lockl, die Sportlehrerin an der Struwwelpeter-Schule in Niederdorfelden ist, spielt Tennis.
Kicken statt Tennis
Mit zehn Jahren entschied sich Per gegen Tennis und für Fußball: „Fußball ist ein Teamsport. Mir hat das Kicken mit meinen Freunden gefallen – und das Toreschießen. Der Spaß am Spiel ist bis heute da.“ Beim SSV Heilsberg hat Per Lockl von der U 5 (2006) bis zur U 10 (2011) gespielt. Dann ist er zum FSV Frankfurt gewechselt. Seit 2016/17 spielt er beim VfB Stuttgart. „Die Nachwuchsarbeit beim VfB hat seit vielen Jahren einen sehr guten Ruf.“ Dort hat Per Lockl bis 2019 einen Vertrag.
Wie seine Eltern berichten, haben sich viele Bundesligavereine mit Sportschul-Internat bei ihrem Sohn gemeldet. „Ich habe mich für Stuttgart entschieden, weil mir das Paket aus Sport und G 8-Schule am besten gefiel.“ Im Schwabenland geht er in die Sportklasse des Wirtemberg-Gymnasiums in Stuttgart-Untertürkheim, wo er 2019 sein Abitur machen will. „Da gehen viele Sportler aus unterschiedlichen Sportarten zur Schule.“ Der Vorteil des Gymnasiums: Auch in Hinblick auf DFB-Termine werde individuell auf die Schüler eingegangen.
2015 wurde Per Lockl Junior-Nationalspieler. Mit dem U 17-Nationalteam war er bei der U 17-Europameisterschaft in England. Zwar ist die deutsche Auswahl bereits in der Vorrunde ausgeschieden, doch bei Per hat die Teilnahme bleibende Eindrücke hinterlassen: „Wir haben in großen Stadien vor vielen Zuschauern gespielt. Das war eine tolle Atmosphäre.“ Nach dem Abitur plant Per ein „Fußballjahr“, um sich zu orientieren.
„Sportlich läuft es so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Per. „Ich trainiere wöchentlich zehn Stunden, über vier Tage verteilt.“ Sein Vater und SSV-Jugendtrainer Toni Keller verraten: „Per trainiert nach dem offiziellen Training schon immer wie Christiano Ronaldo noch allein weiter.“ Dabei ist der Weltklassespieler gar nicht sein sportliches Vorbild – sondern der offensive spanische Mittelfeldspieler Andrés Iniesta.
Für Per sind die Sommerferien bereits zu Ende. Beim VfB Stuttgart ist Anfang Juli die U 19 in die Vorbereitung gestartet. Trainer Nico Willig und Co-Trainer Daniel Teufel absolvieren mit ihrer Mannschaft die ersten Trainingseinheiten für die neue Saison.
Teil der Vorbereitung ist ein großes Turnier: Dafür flogen die U 19-Bundesliga-Junioren nach Kalifornien. Dort fand Ende Juli der „U 19 International Silver Lakes Cup“ statt. Mit dabei waren aus Deutschland neben dem VfB Stuttgart auch Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin sowie zwei Teams aus Mexiko und drei aus den USA.