Den Weg der Äpfel vom Baum bis ins Glas verfolgten am Wochenende 15 Kinder der „Sonnenscheingruppe“ aus der Kita Rasselbande beim Schaukeltern.
Bad Vilbel. Sie waren mit ihren Erzieherinnen Sabine Kapfenstein, Heike Klassen-Peppinghaus und Elisabeth Schäfer zum 1350 Quadratmeter großen Baumstück der Obstbaugruppe 1889 Dortelweil gewandert. Dort wurden sie vom Vorsitzenden Robert Albert und weiteren der 55 Mitglieder bereits erwartet.
In Rekordzeit hatten die Kinder viele Äpfel, die im Gras unter den schwer an ihrer süßen Last tragenden Bäumen lagen, aufgesammelt, um sie abwechselnd in die Schneidmühle zu werfen. Anschließend befüllten sie eine kleine traditionelle Presse mit den gehäckselten Apfelstücken. Danach drehten die Kinder das Schwungrad mit dessen Hilfe sie die Apfelstücke mit hohem Druck durch ein Gitter und damit den Saft aus dem Obst pressten. Alle wollten natürlich sofort ihren frischen Süßen probieren. „Der Saft ist aber lecker“, lautete das einhellige Urteil der jungen Kelterer.
„Was ist das für Schaum?“, fragte ein Junge und zeigte in den Eimer mit Süßem. „Der Schaum entsteht beim Pressen durch den hohen Druck. Er wird durch den Fruchtzucker verursacht, bedeckt den frisch gepressten Süßen und verhindert eine Reaktion mit dem Luftsauerstoff“, erklärten die Obstbauern fachmännisch.
Trotz der guten Ernte in diesem Jahr mussten die Obstbauern vor dem Pressen viele Äpfel aussortieren. Robert Albert zeigte den Kindern, warum dies notwendig ist. Die süßen Äpfel schmecken nicht nur den Kindern, sondern auch Kirschessigfliegen und Würmern sehr gut. „Die Kirschessigfliege krabbelt in den Apfel rein, legt dort ihre Eier ab und krabbelt wieder raus. Der Apfel beginnt dann von außen zu faulen“, erklärte Albert. Er nahm einen anderen Apfel und zeigte den Kindern: „In diesem Apfel hat ein Wurm seine Wohnung eingerichtet. Er beginnt von innen heraus zu faulen.“
Die Kinder bedankten sich für die Lehrstunde mit dem Lied „In meinem kleinen Apfel, sieht es lustig aus: Es sind darin fünf Stübchen, grad wie in einem Haus…“ für die Einladung der geduldigen Dortelweiler Obstbauern. (fau)