Bad Vilbel. „Wo sind wir eigentlich, dass wir unsere Zeit mit solchem Mist vergeuden müssen“, wetterte die liberale Fraktionsvorsitzende Heike Freund-Hahn in der Bad Vilbeler Stadtverordnetenversammlung. Sie erhielt von der CDU-Fraktion brausenden Beifall.
Anlass war ein Antrag der Grünen, der Magistrat möge für hygienisch einwandfreie Bedingungen im Hallenbad sorgen. Den Anlass lieferte eine Äußerung von Jens Völker (CDU). Vor Monaten hatte der Stadtverordnete „in überschwänglichem Elan“, wie er nun selbst einräumte, das in die Jahre gekommene Hallenbad mit dem Wort „Pilzbude“ belegt.
Nachdem Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die regelmäßigen Termine der Hygiene-Kontrollen in jüngster Zeit genannt und die dabei vorgelegten einwandfreien Ergebnisse zitiert hatte, versuchte er mit den Worten „Pilz-Atompilz-Grünen-Antrag“ die Entwicklung nachzuzeichnen. Das endete in einer polemischen Comedy-Debatte mit dem Ergebnis, dass der Antrag zurückgezogen wurde, weil offenbar alles in Ordnung ist.
Einstimmig wurde ein Antrag der Grünen-Fraktion verabschiedet. Damit ist der Weg frei, den Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal-Bad Vilbel um eine Prüfung zu bitten. Er soll die Frage klären, ob der Einbau einer vorgeschalteten Vergärungsstufe zur Verstromung des dann anfallenden Biogases wirtschaftlich sein könnte. bep