Vier neue Klassenräume entstehen an der Saalburgschule. Sie sollen Platz schaffen für Schülerinnen und Schüler aus neuen Baugebieten, wie dem Quellenpark. Jedoch schon jetzt sind die ersten Klassen vierzügig.
Bad Vilbel. Es war ein Spektakel, zu dem keiner eingeladen hatte. Man musste auf dem Pausenhof der Saalburgschule unwillkürlich an Erich Kästner und sein „fliegendes Klassenzimmer“ denken. Auf einem riesigen roten Kran schwebten dort nach und nach vier Container ein. Die Vorderseite der vorgefertigten Bauten ist offen, man kann das Waschbecken erkennen und sogar das grüne Zeichen für den Notausgang. In zweigeschossiger Bauweise stehen sie nun längs zwischen zwei Gebäuden der Saalburgschule.
Die Planung dafür ist schon vor einem Jahr gestartet worden, erläutert Evelyn Neumann, die Leiterin der Saalburgschule. Bereits damals war absehbar, dass es an der Saalburg bald eng werden würde. Denn in deren Einzugsbereich liegen „alle neuen Baugebiete“, vor allem jene großen im Quellenpark. Im laufenden Schuljahr ist eine neue erste Klasse hinzugekommen, der Jahrgang ist jetzt vierzügig und werde das wohl auch bleiben. Waren es 2016 / 17 noch 250 Saalburgschüler, so sind es aktuell schon 270 – Tendenz steigend.
Deswegen hat der Wetteraukreis jetzt die vier zusätzlichen Raumcontainer bauen lassen. Sie sollen die Raumknappheit beseitigen, bis später einmal eine weitere Grundschule im Quellenpark entsteht, erläutert Kreissprecher Michael Elsass. „Der Kreis hat die Container für 327 000 Euro gekauft“, sagt er. Darin enthalten sind Aufbau, Zuwegung und Einrichtung.
Die offizielle Übergabe soll nach Anschluss und Möblierung in etwa zwei Wochen erfolgen. Doch das ist nicht kurzfristig geplant. Auch die Neueinteilung der Schulbezirke ist nicht aktuell. Das muss zudem der Kreis gemeinsam mit der Stadt planen. Evelyn Neumann sieht mit der Neuordnung der Bezirke eine Entlastung. Bislang sind noch alle Schüler zwischen Massenheim, dem rechten Niddaufer und dem Quellenpark der Saalburgschule zugeordnet. Neumann hofft, dass sich die Grenzen etwas in Richtung Dortelweil verschieben, angedacht ist die Siemensstraße als Grenze. Die anderen Schüler würden dann der Dortelweiler Regenbogenschule zugeordnet.
Die Container sollen schon bald genutzt werden. Zu Klassenzimmern sollen die je 50 Quadratmeter großen Räume erst nächstes Jahr werden, zuvor kommen dort in zwei Räumen die Hausaufgabenbetreuung und der Förderunterricht unter. Zwei Räume sind für die Betreuung vorgesehen. Denn der Bedarf steigt: Jedes Jahr komme nun eine Klasse hinzu, wenn die Erstklässler älter werden. Doch im Gegensatz zu der neuen Kita im Quellenpark, für die die Stadt jetzt bereits erste Planungsarbeiten vergeben hat, ist noch offen, wann dort auch eine Grundschule hinzukommt. (dd)