Bad Vilbel. Von Achtsamkeit bis Zen-Meditation – das Selbsthilfeangebot in Bad Vilbel ist vielfältig; es umfasst über fünfzig Gruppen, Gesprächskreise und selbst organisierte Angebote. Am Informationstag »Selbsthilfe-Süppchen« im Haus der Begegnung präsentierten sich 17 Gruppen und standen Interessierten für Gespräche bereit.
Organisiert hatte die Veranstaltung die Selbsthilfekontaktstelle der Bürgeraktive. »Unsere Selbsthilfegruppen wollen sich und ihr Anliegen vorstellen und mit Besuchern ins Gespräch kommen. Wir wollen die Räumlichkeiten, in denen sich die Gruppen treffen, uns als Ansprechpartnerinnen sowie die Abläufe vorstellen«, sagte Sabrina Moll, Leiterin der Selbsthilfekontaktstelle. Das Angebot der Gruppen richtet sich an Menschen mit Behinderungen, mit chronischen Erkrankungen, psychischen Problemen oder in besonderen Lebenslagen.
Das »Süppchen« war wörtlich zu nehmen, denn es wurde auch Kartoffelsuppe serviert, zubereitet vom Bistro-Team. Angesichts des großen Themenspektrums, das die Selbsthilfegruppen anbieten, müsse »in Bad Vilbel niemand sein Süppchen selbst auslöffeln«, sagte Bürgermeister Sebastian Wysocki. Es gebe für jeden eine helfende Hand. Er dankte Sabrina Moll und ihrer Kollegin Silke Schöck für ihre »ganz wichtige Arbeit« und die Kreativität, mit der sie sie umsetzten. Die Gruppen präsentierten sich im Bistro, darunter solche für an Krebs Erkrankte, Menschen mit Sehschwäche, Autoimmunerkrankungen, Polyneuropathie und Long Covid/Post Vac. Auch die Männergruppe, Kochgruppen und die Anonymen Alkoholiker waren vertreten. Sie alle kamen ins Gespräch, lernten sich besser kennen, tauschten sich aus.
Diabeteshund Merlin
In den Gruppenräumen gab es Vorführungen und Mitmachaktionen, die großen Zuspruch fanden. »Die Räume waren immer gut gefüllt«, sagte Silke Schöck. Und den Leuten wurde Vielfältiges geboten.
Rüdiger Hauber von »BiLi – Behinderte ins Leben integrieren« stellte seinen Hund Merlin vor, einen ausgebildeten Diabeteshund, der anhand des Geruchs und der Mimik eines Menschen erkennt, ob er unterzuckert ist. »Ich bin begeistert«, sagte eine Zuschauerin. »Man ist ja sprachlos darüber, was so ein Hund alles kann.« Merlin könne sogar noch viel mehr, erklärte Rüdiger Hauber, er sei auch für die Höhenrettung ausgebildet und könne in Notsituationen den Hausnotruf betätigen.
Ruhig war es beim »Intuitiven Schreiben«, das Lilith Schumacher anleitete. Die Teilnehmenden schrieben zehn Minuten lang, ohne abzusetzen, auf, was ihnen zum Thema »Aufbruch« einfiel und erstellten mit einzelnen Wörtern daraus einen neuen Text. »Das war ganz spannend«, sagte Sigrid Vieth, die diese Methode das erste Mal ausprobierte. »Es war ganz leise, nur die Stifte auf dem Papier waren zu hören.«
Lebensfreude
Alice Engel-Kanani von »Lebensfreude wiederfinden« nahm die Menschen mit auf eine 20-minütige Fantasiereise an einen Strand. »Alle haben sich darauf eingelassen«, sagte sie, hätten den kurzen Ausflug ans Meer genossen und seien entspannt zurückgekommen. »Die Reise hätte länger sein können«, bestätigte eine Teilnehmerin. Mit der Einladung »Tanz dich glücklich« beendete Helmtraud Drahotta von der Achtsamkeitsgruppe die Mitmachaktionen.
Sabrina Moll und Silke Schöck waren sehr zufrieden mit dem »Selbsthilfe-Süppchen«. Viele Interessierte, viele Gespräche, reger Informationsaustausch und ein gutes Kartoffelsüppchen machten die Veranstaltung zu einem Erfolg.
Von Christiane Kauer
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