Das 33. Straßenfest lockte am Sonntag wieder mehrere tausend Gäste in die für den Verkehr gesperrte Innenstadt.
Bad Vilbel. Das Quellenfest im städtischen Festkalender ist abgehakt, die neue Quellenkönigin Jasmin I. im Amt. Doch die Vilbeler wissen zu feiern. Denn einfach aufhören, wenn’s am Schönsten ist, kann nur den Spaßverderbern in den Sinn kommen. Denn gefragt ist bei den „Vilwelern“ einmal der „Spaß uff de Gass“ – und so ging das Amüsement in der Innenstadt mit dem Straßenfest am Wochenende munter weiter.
Los ging die Sause schon am Samstagabend auf dem Nidda-Platz. Mit den Bands „Little Big Band“, die „Cookies“ und „PM Six“ sowie den „Big Buttons“ der Musikschule Bad Vilbel und Karben gibt es ein erstes „Warm-Up“ – einen Vorgeschmack – auf den Trubel am nächsten Tag. Die wochentags vom Verkehr geplagte Straße ist denn auch am Sonntag ausschließlich den Flaneuren vorbehalten. Auf rund 900 Metern zwischen Biwer-Kreisel und Altem Rathaus reihen sich statt der Autokolonnen Verkaufsstände und Grillstationen.
Kleine Bier- und Weinzelte laden zum nachbarlichen Plausch ein und der Einzelhandel mit geöffneten Läden zum Einkaufsbummel. Doch auch die Vereine sind mit von der Partie. So der türkische Verein Kulturoase, der mit einer „Lahmacun“ – eine Pizza aus dem Aramäischen mit feinen Zutaten von frischen Früchten.
Wenige Schritte weiter gibt es indische Spezialitäten, je nach Geschmack und Gaumen mit scharfen Gewürzen. Wer des Chili zu viel genossen hat, dem bietet der Pomolo-Stand mit Apfelweinen und Proseccos sogleich erste Abhilfe an. Traditionell geht’s am Stand des TV Bad Vilbel zu. Frisch gezapftes Bier erfrischt die durstigen Kehlen.
Ritt auf dem Bullen
Dazwischen informiert das Montessori-Kinderhaus über seine Arbeit und die Guttempler werben schon mal für ein Leben ohne Alkohol. Für die Kleinen gibt es einen extra Stand mit Süßwaren und Popcorn. Eine besondere Attraktion in diesem Jahr ist das in den USA beliebte Bullenreiten. Wenn auch nicht auf einem echten Rodeo-Stier, so doch mit einer hydraulisch gesteuerten Attrappe. Ein Ritt auf dem Ungetüm schlägt mit vier Euro zu Buche, zehn Ritte kosten 25 Euro. Passend zur Atmosphäre dazu noch Spareribs und Burger nach amerikanischer Art.
Kaffee frisch geröstet
Fliegende Händler bieten afrikanische Holzschnitzereien an. Schmuckstände mit ziselierten Silberarbeiten, Ketten und Broschen suchen ihre Käufer. Stände mit Hüten und Lederwaren sowie Strickwaren komplettieren das Angebot neben saftigen Steaks, duftenden Bratwürsten und französischen Crêpes. Dazu passend die Angebote einer Kaffeerösterei.
„Meist sind es wund gelaufene Füße“, die das Vilbeler DRK-Team zu behandeln habe, sagt Sanitäter Karlheinz Weinert. Der Ortsverband ist wie der ASB Karben auf dem Straßenfest präsent, wenn es gilt, das eine oder andere Malheur zu lindern. „In der Regel laufen die Straßenfeste ruhig ab“, sagt Weinert. Dennoch ist es gut zu wissen, dass es diese Hilfsdienste gibt.
Eröffnet wird das Fest natürlich mit einem Umzug der Stadtkapelle, angeführt von Quellenkönigin Jasmin I. und Stadtmarketing-Chef Kurt Liebermeister. Der Tross zieht durch die Frankfurter Straße, gibt „hochherrschaftliche“ Audienzen und musikalische Ständchen.
Königin dirigiert
Beim Einzug auf den Nidda-Platz ergreift die königliche Hoheit schon mal selbst den Dirigentenstab und lässt die Stadtkapelle nach ihrer Vorgabe spielen. Etwas abseits dem Trubel auf dem Kurhausplatz wirbt ein französischer Markt um kulinarische Völkerverständigung. Erlesene Weine, Käse und Brote laden zum Kauf oder zur direkten Verkostung ein.
Ein Kinderkarussell dreht gemächlich seine Runden. Alte Schlager aus den 60-er Jahren wie fetzige Rockmusik sorgen für den akustischen Rahmen. Das Straßenfest steht seit drei Jahrzehnten in der festen Tradition des Gewerberinges. Es ist ein Fest der Vilbeler Familien, ein Fest für Jung und Alt. Mehrere Tausend Gäste mögen es bis zum Abend sein, schätzt Liebermeister. Denn den Organisatoren kommt das hochsommerliche Wetter zugute. Das gilt natürlich auch für die Wirte in der Frankfurter Straße, die die Möglichkeit in der sonst stark befahrenen Straße nutzen, ihre Gäste einmal unter freiem Himmel bedienen zu können.