Bisher lief bei der Bauplanung für das Kombibad zwischen Schulzentrum und B 3 alles glatt. Doch nun haben die Grünen in der Regionalversammlung ein Veto eingelegt. Sie wollen prüfen lassen, ob Ausgleichsflächen ausgewiesen werden müssen.
Bad Vilbel. Er sei sehr überrascht darüber, dass die Grünen nun eine Diskussion über die Flächen für das Kombibad eröffneten, sagt Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Als Vorsitzender des Planungsausschusses in der Verbandskammer des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main habe er erst vergangenen Donnerstag über den Flächennutzungsplan diskutiert. Der muss angepasst werden, weil Ackerflächen zur Schwimmbadnutzung umzuwidmen sind.
Alle waren dafür
Das Gremium habe einstimmig den Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans gefasst – auch mit den Stimmen der Grünen. Kommenden Mittwoch tage die Verbandskammer und werde sich wohl diesem Votum anschließen, hofft Stöhr.
Jetzt sollte auch die Regionalversammlung der Flächenumwidmung zustimmen. Doch die Grünen äußerten Bedenken. Sie wollen prüfen lassen, ob für das 16 Hektar große Areal zwischen Schulzentrum, Berufsförderungswerk und B 3 Ausgleichsflächen erforderlich sein könnten. Bislang gelten zehn Hektar der Fläche als „Vorranggebiet für die Landwirtschaft“ und müssten für eine Nutzung als Freizeitgelände umgewidmet werden. Die Entscheidung darüber ist erst einmal auf April vertagt worden.
Bislang spielte dieses Thema bei der städtischen Debatte um das Kombibad keine Rolle. Der B-Plan wurde einstimmig gefasst. Unstrittig ist, dass die neue Anlage das alte Hallenbad ersetzen soll, das mangels Sanierung in einem schlechten Zustand ist. Auch das Gelände an den Schulen gilt als ideal – nach fallengelassenen Plänen auf dem Freibad- und Quellenpark-Areal. Lediglich die Verkehrsanbindung wurde heftig diskutiert – und in Form von zwei Kreiseln gelöst.
Über die verzögerte Planung ist Stöhr enttäuscht, denn Ausgleichsflächen würden auf dem Bad-Gelände selbst geschaffen. Wiesen, Dachbegrünung und Streuobstanbau seien ökologisch wertvoller als reines Ackerland. Dabei gebe es für die Umwidmung bereits die Zustimmung des Landwirtschaftsamtes Friedberg und eine Unbedenklichkeitsbestätigung des Regierungspräsidiums (RP). Das sei vielleicht alles ein Missverständnis, vermutet Stöhr. Denn sonst sei es so, dass die Grünen den künftigen Schulsport infrage stellten.
Suche nach Investor
Wenn die Regionalversammlung der Änderung des Flächennutzungsplanes dennoch zustimme, könne mit der Suche nach einem Investor begonnen werden, so Stöhr. Das Bad mit Wellnessbereich soll privat betrieben werden, wobei städtische Zuschüsse auch den Schul- und Vereinssport, sowie soziale Eintrittspreise sicherstellen sollen. Erst dann kann das Kombibad ausgeschrieben und gebaut werden, wobei bis zur Fertigstellung die bestehenden Anlagen erhalten bleiben.