Karben. Stärkere Verkehrsberuhigung wünschen sich Anwohner in der Lindenstraße im äußersten Nordosten von Groß-Karben. Weil in der Straße kaum Autos fahren, will die Stadt nun als Lösung nur versetztes Parken vorschlagen.
Woher die Wünsche kommen, kann Stadtrat Gerd Hermanns (FWG) nicht genau sagen. Klar ist nur: Anwohner haben sich mit Beschwerden über Raser in ihrer Tempo-30-Straße ans Rathaus gewendet und um Abhilfe gebeten.
Um ein objektives Bild von der Situation zu bekommen, maß die Kommune daraufhin Menge und Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Eine Woche lang erfasste ein Gerät zwischen Mitternacht des 6. und Mitternacht des 13. Novembers vergangenen Jahres alle 1351 Fahrzeugbewegungen. Ergebnis: „85 Prozent der Fahrzeuge fuhren weniger als 42 Stundenkilometer schnell“, berichtet Stadtrat Hermanns. Außerdem ist das Verkehrsaufkommen überaus gering: Selbst in der Spitzenstunde passierten nur 31 Fahrzeuge die Anwohnerstraße – und zwar am 7. November zwischen 13 und 14 Uhr.
Den Vorschlag der Anwohner, die Beschriftung auf der Fahrbahn zu erneuern, lehnt die Stadt laut Hermanns ab. „Die wenigen Raser schreckt das auch nicht ab.“ Viel effektiver sei es, wenn die Fahrzeuge versetzt parkten und dadurch zu schnelle Autos abbremsten. „Das ist eine gute Lösung“, findet Ortsvorsteher Werner Gold (CDU). „Das ist sinnvoller als eine aufwändige Zusatzbeschilderung oder teure Beschriftungen.“
Auch von den übrigen Ortsbeiratsmitgliedern von SPD und FWG gibt es Zustimmung für diese Lösung. Deshalb will der Ortsbeirat vor seiner nächsten Sitzung am 17. März nun eine Ortsbegehung abhalten. Dann sollen die Anwohner nach ihrer Meinung zu der Lösung gefragt werden. (den)