Karben. Das Dorffest anlässlich der 50-jährigen Zugehörigkeit der Gemeinde Petterweil zur Stadt Karben im nächsten Jahr zog sich wie ein roter Faden durch die Ortsbeiratssitzung vom Mittwoch der Vorwoche. Dabei steht nicht fest, ob das Fest überhaupt stattfindet.
Zunächst informierten Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD) und Magistratsmitglied Stefan Theiß (CDU) über die wichtigsten Ereignisse im Stadtteil. Dazu zählen der geplante Glasfaserausbau in Petterweil, der Erhalt des Sparkassenstandortes als Selbstbedienungsfiliale, die Fortsetzung der Straßenbauarbeiten und das Vergabeverfahren für die Grundstücke im neuen Wohngebiet.
Danach waren die rund 30 Bürger mit ihren Fragen an der Reihe. Zwei Themenblöcke schienen da das Interesse zu bündeln, nämlich der Ablauf der Straßenbauarbeiten und das geplante Wohngebiet am Ortseingang. Zum ersten Punkt wurde sogar noch nachträglich ein eigener Antrag formuliert, nämlich, dass der Magistrat dafür sorgen solle, dass die Pflasterung der Gehwege nach erfolgtem Aufriss zur Verlegung von Leitungen möglichst einheitlich erfolgen solle und »nicht nur Flickarbeit« abgeliefert werde. Außerdem solle die Pflasterung von der Gestaltung her ins Stadtbild passen. Diesem neuen Antrag wurde einstimmig entsprochen. Auch für den zweiten Themenbereich, dem geplanten Wohngebiet »Nördlich der Fuchslöcher«, interessierte sich eine Anzahl von Bürgern. Wie viel Interessenten gibt es, wie hoch ist der Grundstückspreis und wie ist der zeitliche Ablauf? Da das Vergabeverfahren noch bis Ende November läuft, konnten die Fragen deshalb vom Magistratsmitglied Theiß und dem Ortsbeiratsmitglied Albrecht Gauterin (CDU) nur vage beantwortet werden.
Quadratmeter kostet 400 bis 450 Euro
Der Grundstückspreis je Quadratmeter liege voraussichtlich für ein Drittel der Grundstücke, die zwischen 370 und 420 Quadratmeter groß werden dürften, zwischen 400 und 450 Euro pro Quadratmeter. Die anderen Grundstücke würden dann anschließend versteigert. Und auf die Nachfrage, warum das denn alles so lange dauern würde, antwortete Theiß, weil das Vergabeverfahren sehr aufwendig sei und viele »Plus- und Minuseigenschaften« dabei beachtet werden müssten. Insgesamt aber sei die Nachfrage nach den Grundstücken wesentlich größer als das Angebot.
Bei der Fragerunde kam das Dorffest zum ersten Mal an diesem Abend auf den Tisch. Nachdem es in diesem Jahr wegen Corona hatte abgesagt werden müssen, soll es im nächsten Jahr wieder stattfinden, zumal der Anlass mit dem 50-Jahr-Jubiläum einzigartig sei. Im Verlauf der Sitzung wurde dann dem Antrag auf Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 5000 Euro stattgegeben. »Wegen der Einhaltung der Hygienevorschriften brauchen wir dann etwas mehr Geld von der Stadt«, rechtfertigte der Ortsvorsteher die Höhe des geforderten Zuschusses. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.
Auch dem zweiten Antrag auf Aufstellung von vier Mülleimern an Plätzen mit Glascontainern zur Entsorgung von Plastiktüten und Plastikverschlüssen sowie von anderweitigen Fremdmaterialien wurde entsprochen.
Keine Neuigkeiten hinsichtlich der Starkregenvorsorge für Petterweil konnte dann anschließend Theiß verkünden. Der Magistrat warte immer noch auf die sogenannte Fließkarte für Karben und seine Stadtteile, die darüber Auskunft gibt, wo Starkregenereignisse Folgen haben könnten. Da diese Karte vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie für ganz Hessen angefertigt werde, dauere dies noch einige Zeit.
Dass Petterweil nicht das sprichwörtlich fünfte Rad am Wagen in der Stadtpolitik spielte, verdeutlichte anschließend Ortsbeiratsmitglied Gauterin. So seien für Feuerwehr, Spielplätze, Planungskosten und Straßenbaumaßnahmen fast 3,5 Millionen Euro im neuen Haushalt vorgesehen.
Zum Schluss der Sitzung wurde dann noch einmal über den besten Termin für das Dorffest diskutiert. Vorläufig beschlossen wurde dann das Wochenende vom 10./11. September 2022. Allerdings solle die endgültige Entscheidung der noch zu gründende Festausschuss treffen. Und auch dem Vorschlag von Ortsvorsteher Vesper auf Prüfung turnusmäßig durchgeführter Sperrmülltage wurde nach kontroverser Diskussion und trotz erheblicher Bedenken im Ortsbeirat und seitens der Zuhörer schließlich zugestimmt.
Von Jürgen W. Niehoff