Ein sozialer Treffpunkt, wie BI-Sprecher Uwe Wittstock nicht müde wird zu behaupten, war die Amiwiese noch nie. Vielleicht wird sie es in Zukunft, wenn Sporthalle und Jugendhaus erst einmal stehen und auf der Amiwiese echtes Leben einkehrt. Die Sterne für das neue Wohngebiet stehen günstig, die Erschließungsarbeiten sind in vollem Gange.
Von Anfang an stand fest, dass die Stadt die Amiwiese vom Bund erwirbt und sie bebauen wird. Genau dagegen wehrt sich aber die Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“. Und ihr Widerstand ist keineswegs gebrochen. Die BI ist bereit, in die Konfrontation zu investieren, hofft, das von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Projekt noch auf juristischem Wege zu kippen. Nichts deutet darauf hin, dass das gelingen könnte. Aber versuchen will man es.
Parallel dazu schwenken die BI-Strategen schon mal auf Kompromisskurs ein, verhandeln mit der Stadt über eventuelle Eindämmung künftiger Verkehrsströme. Die zu erwartenden Gerichtskosten seien kein Grund für die Kompromisssuche, stellt BI-Sprecher Wittstock klar. „Das Geld ist da, es liegt auf einem Treuhandkonto“, eine Summe von 40 000 bis 50 000 Euro. „Und wir hätten mit viel größerem Vergnügen das Zehnfache aufgebracht, um das Grundstück als Bürgerpark der Stadt zu stiften“, versichert er.
Eine beachtliche Stange Geld wurde da gesammelt. Respekt, Respekt! Damit ließe sich Großes anfangen. Anstatt die Taschen von Rechtsanwälten zu füllen und Unruhe zu stiften, sollte die BI lieber mal tief Luft holen und eine Stiftung stiften.
Mit dem vorhandenen Geld (gerne auch mit der zehnfachen Summe) könnte eine Art Bürgerstiftung aus der Taufe gehoben werden, die Jahr für Jahr Jugend- und Vereinsprojekte, Kulturveranstaltungen oder Hausaufgabenhilfe fördert, damit nicht nur die Amiwiese, sondern der ganze Heilsberg zu einem sozialen Treffpunkt wird. Wäre das nicht ein bezauberndes Signal und der schönste Triumph für aufrechte Bürger?
Horst Samson