Die Jahreshauptversammlung der Bad Vilbeler Feuerwehr fand am Freitagabend in Gronau statt. Eine ganze Menge stand auf dem Programm. Zwei Feuerwehrmänner fieberten dem Abend ganz besonders entgegen, denn beide wollten die Möglichkeit wahrnehmen, das Amt des Stadtbrandinspektors von Matthias Meffert zu übernehmen.
Bad Vilbel. Karl-Heinz Moll ist seit 20 Jahren aktiver Feuerwehrmann, seit 2002 in Bad Vilbel. Momentan ist er stellvertretender Stadtbrandinspektor, weshalb seine Kandidatur nahe liegt. „Ich denke, dass nicht viel in der Feuerwehr geändert werden muss, aber es müssen ein paar Schwerpunkte gesetzt werden. Die Kameradschaft würde ich gerne weiter stärken“, erklärt Moll.
Auch sein Kontrahent Mario Migdalski hat einiges vor: „Genau wie Karl-Heinz würde ich gerne das Miteinander unter den Feuerwehrleuten verbessern. Außerdem denke ich, dass wir viele junge Leute verlieren, die aus ihrem Elternhaus ausziehen, und das bringt uns Probleme in der Gesamtstruktur. Diese Leute gilt es zu halten“, erklärt Migdalski. 132 Feuerwehrmänner und -frauen aus allen fünf Stadtteilen Bad Vilbels haben sich in der Gronauer Breitwiesenhalle zusammengefunden. Sie wollen den Stadtbrandinspektor wählen und das vergangene Jahr in Zahlen und Worten verabschieden.
Arbeitsreiches Jahr
Diese Aufgabe fällt Stadtbrandinspektor Matthias Meffert zu, der die Lage der wehr und die Probleme analysiert. Mitglieder langfristig zu halten, sei oft schwer. „Dies kann nur mit Anerkennung und Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit geschehen“, betont Meffert. „Nimmt man mal die Einsatzzahlen, die Ausbildungsstunden und die Stunden des Brandsicherheitsdienstes zusammen, kommt man auf eine Zahl von 19598 Arbeitsstunden.“ Insgesamt musste die Bad Vilbeler Feuerwehr 2013 zu 428 Einsätzen ausrücken, eine Steigerung zum Vorjahr.
Ein arbeitsreiches Jahr liegt also hinter der Freiwilligen Feuerwehr: „An dieser Stelle sei einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Feuerwehr Bad Vilbel einen enorm hohen Ausbildungsstand mit zugewiesenen Lehrgangsplätzen hat“, so Meffert in seinem letzten Jahresbericht als Stadtbrandisnpektor. „Für mich geht nun eine 25-jährige Arbeit in der Führung zu Ende. Nun bin ich ja nicht von heute auf morgen weg. Ich bleibe Kreisbrandmeister und kann im Kontakt mit anderen Feuerwehren meine Erfahrungen einbringen“, erklärt er.
Meffert gewürdigt
Weiter geht es mit Ehrungen: Viele Kameraden sind im Rang aufgestiegen oder haben sich durch besondere Leistungen einen Orden und eine Urkunde verdient. Besonders stolz sind die Leiter der Einsatzgruppe, die 2013 geholfen haben, das Hochwasser in Ostdeutschland einzudämmen. Hier wurden Urkunden und Flutwasserorden verteilt, vom sächsischen Ministerpräsidenten übersandt. „Ich kann für den gesamten Magistrat sprechen, wenn ich sage, dass die Anerkennung für die Feuerwehr bei allen sehr hoch ist“, erklärte der Brandschutzdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU).
Dann geben die Feuerwehrleute ihre Stimmen für ihren neuen Stadtbrandinspektor ab. Nach Minuten der Zählung steht das Ergebnis fest: 131 Stimmen sind eingegangen, vier davon ungültig. Insgesamt 39 Stimmen gehen an Mario Migdalski, und Karl-Heinz Moll ist mit 88 Stimmen der neue Stadtbrandinspektor: „Ich werde mein Bestes tun, dass wir gemeinsam einen sicheren Weg für die Vilbeler Feuerwehr gehen können“, sagt er.
Doch eine Ehrung an diesem Abend fehlt noch: Matthias Meffert wird in den Rang des Ehrenstadtbrandinspektors erhoben. Auch weitere Wahlen kommen zu Ergebnissen: Josef Achmann wurde zum stellvertretenden Stadtbrandinspektor gewählt, Klaus Splittdorf bleibt Jugendwart, Stellvertreter ist Joachim Müller. Schriftführer wird Bastian Palaschinski.