Karben. Der evangelische Kindergarten in Okarben wird fünfzig Jahre alt. Es war der erste Kindergarten in dem damals noch selbstständigen Dorf, und die Einweihung am 5. Mai 1957 wurde groß gefeiert. An diesen Tag erinnerte die evangelische Gemeinde am Sonntag mit einem Familiengottesdienst und anschließendem Fest. „Der Kindergarten ist kein Anhängsel der Gemeinde, sondern ein wichtiger Bestandteil unseres Gemeindelebens“, erklärt Pfarrer Eckhard Dautenheimer.
Vor fünfzig Jahren war es sein Amtsvorgänger Heinrich Stritter, der den Bau des Kindergartens in der Untergasse plante und energisch vorantrieb. Gemeindemitglieder sorgten durch Eigenleistungen dafür, dass die Baukosten niedrig blieben. Sie beliefen sich auf 88 120 Mark. Bei der Einweihung des Kindergartens sagte Stritter, dass er als Vorstufe zur Schule einen hohen pädagogischen Wert habe und das Gemeinschaftsbewusstsein fördere. Einen weiteren Gesichtspunkt trug der damalige Bürgermeister Moxter bei. Ein Kindergarten sei notwendig, „weil in Okarben viele Mütter auf dem Feld oder anderswo Arbeit hätten“.
Der heiß herbei gesehnte Kindergarten entstand als zweistöckiges Haus mit Satteldach im Pfarrgarten, hatte einen großen Gruppenraum im Erdgeschoß und zwei kleinere Räume für Gemeindeveranstaltungen im zweiten Stock. Um das Haus herum blieb genügend Platz für einen Garten. An der Raumaufteilung hat sich bis heute nicht viel geändert. Begehrt sind auch die Spielgeräte im Garten.
Heute besuchen 25 Kinder den Kindergarten zwischen 8 und 13 Uhr, betreut von den Erzieherinnen Gerlinde Amelung und Ingrid Kleefen. Der Kindergarten arbeite nach einem religionspädagogischen Konzept, aber die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche werde nicht verlangt. Amelung: „Wir haben Kinder jeden Glaubens.“