Niederdorfelden. Ein tragisches Unglück hat sich bereits am Freitag in Niederdorfelden ereignet, wie erst am Dienstag bekannt wurde. Der Besitzer der Ölmühle, Manfred Britz (62), verstarb bei einem Unfall. Nach den derzeitigen staatsanwaltlichen Erkenntnissen hat Britz, während er an seiner Mühle arbeitete, einen Schwächeanfall erlitten, ist daraufhin vermutlich ins Mühlrad geraten und ertrunken. Der Mann habe wohl Reparaturarbeiten an dem Rad erledigen wollen, um die Mühle für das anstehende Mühlenfest vorzubereiten.
Nach Recherchen der Frankfurter Neuen Presse hatte die Lebenspartnerin des Verunglückten nachmittags bemerkt, dass er nicht nach Hause gekommen war. Das Mittagessen und seine Kleidung, die er zum Wechseln brauche, seien unberührt gewesen. Daraufhin habe sie ihn mit Hilfe von Nachbarn und der Polizei gesucht.
Henry Faltin, der Sprecher der Polizei Südosthessen, teilte mit, die Polizei habe den Leichnam kurz nach 19 Uhr im Nebenarm der Nidder, im Mühlgraben treibend, gefunden. Nachdem das Mühlrad betätigt wurde, ist er nach Berichten der staatsanwaltlichen Vorermittlung aufgetaucht. „Die Feuerwehr hat die Leiche geborgen“, sagt Gemeindebrandinspektor Daniel Christ. Für den Förderverein, den Pächter der Ölmühle, war dies der Anlass, den Mühlentag am Montag, 1. Juni, ausfallen zu lassen. Zwar wurden Führungen für Ortsfremde angeboten, die zum Mühlentag nach Niederdorfelden gekommen seien. Aber auf die Bewirtung wurde verzichtet, so die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Karin Braun.
Britz nahm die Arbeiten an der Mühle im Jahre 1993 auf. Die Mühle war seit 1750 in den Besitztümern seiner Familie. Damals pachtete Britz’ Urahn Georg Andreas Sommerlad die Ölmühle von den Hanauer Grafen. Britz wurde 1993 wegen einer schweren Asthma-Allergie und eines Halsschlagaderanrisses Frührentner. Der gelernte Landwirt, Schlosser und Gärtner durfte keine schweren Arbeiten verrichten. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, die stromerzeugende Mühle instand zu halten. (lk)