Bad Vilbel/Karben. Das Sturmtief »Zoltan« hat in der vorigen Woche auch in der südlichen Wetterau am Donnerstagabend für Feuerwehr-Einsätze gesorgt. Bad Vilbels stellvertretender Stadtbrandinspektor Josef Achmann berichtet: »Wir hatten glücklicherweise nicht allzu viel zu tun.«
Bei einer Gärtnerei in Dortelweil wurde ein Zelt gesichert, nachdem ein anderes dem starken Wind nicht standgehalten hatte. »Das drohte ebenfalls wegzufliegen.« Zwischen Bad Vilbel und Gronau lag ein Baum auf der Straße. Auf der Kreisstraße 10 zwischen Kloppenheim und Dortelweil sowie in Richtung Bad Homburg ebenfalls. Auch im Niederlenbacher Weg in Dortelweil waren die Wehrkräfte im Einsatz. »Das meiste war schnell erledigt«, sagt Achmann.
Auf der B3 in Richtung A661 unterstützte die Feuerwehr die Straßenmeisterei, weil Schilder lose waren. Nach rund zwei Stunden waren die meisten Einsätze für die Vilbeler Wehrleute beendet. Tags drauf standen noch Nacharbeiten an. Dafür waren Bauhof und Feuerwehr im Einsatz. Ebenfalls in Bad Vilbel meldeten Zeugen laut Polizei einen vom Anhänger heruntergefallenen Container.
In Karben musste die Feuerwehr mehrmals ausrücken. Stadtbrandinspektor Hartmut Töpfer spricht trotzdem von einem »den Umständen entsprechend ruhigen Abend«. Am Jukuz seien zwei Bäume umgefallen, die entfernt werden mussten. Dabei habe ein Baum ein Auto erfasst. Die Fahrerin sei unverletzt geblieben, allerdings sei ein Schaden an der Heckscheibe entstanden, teilt die Polizei mit. Am Günter-Reutzel-Sportfeld wurden zwei Zelte vom Sturm weggefegt und hätten sich in Bäumen verfangen. Die Einsatzkräfte mussten die Zelte aus den Baumkronen befreien. In Petterweil ist ein vier Meter langes Stück einer Dachtraufe von einer Scheune abgerissen worden. Es ragte in den Gehweg hinein und musste von der Feuerwehr entfernt werden. Abschließend sei ein Bauzaun in Groß-Karben vom Wind fortgeweht worden. Der Zaun wurde gesichert und anschließend an die Besitzer übergeben.
Zu rund 60 Einsätzen mussten Feuerwehren im ganzen Kreisgebiet ausrücken. Mehrere Notrufe gingen bei den Polizeistationen in der Wetterau ein. »Nur vereinzelt war die Polizei tatsächlich vonnöten«, so eine Sprecherin. Verletzt wurde niemand. Auf der L3188 zwischen Florstadt und Ilbenstadt stürzte ein Baum bei Bönstadt auf die Fahrbahn. Ein Opel-Fahrer konnte nicht mehr bremsen und fuhr darüber. Der Wagen war danach nicht mehr fahrtüchtig – ebenso wenig wie der Fahrer: Ein Atemalkoholtest ergab über 0,8 Promille, die Beamten der Polizeistreife leiteten ein Verfahren gegen den Mann ein.
Die waldreichen Kommunen Butzbach und Usingen waren in der Sturmnacht besonders betroffen. In Teilen von Bodenrod, Eschbach, Friedrichstal, Maibach, Michelbach, Kransberg, Pfaffenwiesbach, Wehrheim und Wernborn fiel gegen 18.30 Uhr der Strom aus. Laut dem Netzbetreiber Syna waren mehrere Bäume in Mittelspannungsfreileitungen gefallen und hatten zum Teil erhebliche Schäden verursacht. Noch in der Nacht seien Reparaturarbeiten erfolgt. Erst gegen 6.14 Uhr am Morgen waren alle Haushalte wieder mit Strom versorgt. (wpa/pku/hed/red)
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