Karben. Mit der Nordumgehung Karben werden einige Menschen von gewohnten Wegen Abschied nehmen müssen. Das ist kürzlich bei einer Info-Veranstaltung klar geworden. So wird der Feldweg zwischen der Untergasse in Okarben und dem Selzerbrunnen entfallen. „Dort steht dann der Damm der Umgehung“, erklärt Udo Goerz vom Bau-Ausführer Deges. Alternative sei der nur 40 Meter westlich gelegene Fußweg entlang der Brunnenstraße.
Dieser quere dann wohl die neue Zufahrt zur Umgehung, befürchtet Charles Schmaljohann, Vater aus Okarben. Der Weg sei Hauptverbindung der Okarbener Schüler zur Kurt-Schumacher-Schule. Das stimme, räumt Karbens Verkehrsplaner Ekkehart Böing ein. Fußgänger und Radfahrer hätten Vorrang vorm Autoverkehr, doch werde es nur eine Mittelinsel geben, aber weder Ampel noch Zebrastreifen, erläutert Goerz.
Mit gut fünf Monaten Verzögerung wollen die Straßenbauer den ersten Abschnitt der Umgehung zwischen Burg-Gräfenröder und Heldenberger Straße nun im Mai freigeben. „Das hat keine Auswirkungen auf die Gesamtmaßnahme“, sagt Goerz. Ende 2016 soll die 20 Millionen Euro teure und 3,2 Kilometer lange Straße fertig werden.
Wird der erste Abschnitt eröffnet, wird der Lärmschutzwall für Anwohner in Groß-Karben noch nicht fertig sein, räumt Udo Goerz ein. „Er wird erst mit dem Gesamtprojekt fertig.“ Bürgermeister Guido Rahn (CDU) rechnet jedoch zunächst nicht mit viel Verkehr auf diesem Abschnitt. Die Stadt will den gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutzwall um das Dreieinhalbfache auf 800 Meter verlängern. Im Gegenzug hatten die Anwohner ihre Klage gegen die Umgehung zurückgezogen.
Einigen nächtlichen Lärm werden Anwohner in Okarben während der Bauarbeiten ertragen müssen. Nur nachts könne die vielbefahrene Bahnstrecke für Bauarbeiten gesperrt werden, sagt Andrea Prangen von Deges. Maximal eine Woche lang werde dabei auch die Brunnenstraße voll gesperrt werden müssen. (den)