Dortelweiler Musiktage mit 39 Konzerten an 13 Plätzen
Bad Vilbel. Die Dortelweiler Musiktage fanden kürzlich zum zweiten Mal statt. Das Wetter hielt und so nutzten zahlreiche Vilbelerinnen und Vilbeler die Chance, die verschiedenen Stationen im Stadtteil zu besuchen. In der sonst ruhigen Beethovenstraße – ein reines Wohngebiet – erklingt plötzlich eine Gitarre. Mehrere Musiker nehmen ihre Plätze vor einem Spielstraßenschild ein und auf der anderen Straßenseite warten rund 25 Menschen auf den Beginn der zweiten Runde. Bei der vom Förderkreis der evangelischen Kirche organisierten Veranstaltung finden nämlich 39 Konzerte an 13 Plätzen statt. 20 Minuten dauert eines, dann haben die Zuschauer Zeit, um zu einem anderen Standort zu kommen. Insgesamt finden drei Runden statt.
Es herrscht Ein Kommen und Gehen
»Wir kommen aus Frankfurt Bornheim und sind aus einem Volkshochschulkurs entstanden«, sagt Musiker Ulli Becker. »Fly Away« heißt die Gruppe, die bekannte Evergreens präsentiert. »Wir spielen schon seit zehn Jahren zusammen. Den Kontakt nach Dortelweil hat unsere Flötistin hergestellt.« Mehrere Mikrofone und natürlich die Instrumente mussten im Vorfeld aufgestellt werden.
Für die Musiker ist das Konzert auch eine logistische Herausforderung: »Wir spielen mit Batterie-Energie. Wir haben einen Konverter angeschafft, damit wir hier an der Straße auch Strom haben«, erzählt Becker. Die Idee der Dortelweiler Musiktage habe ihm aber sofort gefallen: »Das ist schon toll. Wann spielt man schon einmal an so einem Ort. Normalerweise kommen die Leute zur Musik, wenn sie zu einem Konzert gehen. Heute kommt die Musik zu den Dortelweilern. Direkt ins Wohngebiet und an die Straßenecke«
Dann legen die Musiker los mit ihrem zweiten 20-Minuten-Konzert. Die Zuhörer strömen danach in alle Richtungen, denn die Konzerte sind überall im Stadtteil verteilt. Von der Straßenecke bis zum Dortelweiler Platz. Auf diesem hat sich die Musikschule Bad Vilbel niedergelassen. Auf dem etwa fünfminütigen Weg dorthin sind überall kleinere Grüppchen unterwegs. Sie unterhalten sich über das vergangene Konzert, überlegen, wo genau es als nächstes hingehen soll. Obwohl es immer wieder an diesem Nachmittag nach Regen aussieht, sind überall Auftrittsorte zu erspähen.
Hinter einem Haus ist bereits Musik zu hören, so klingt Cellomusik vom Dortelweiler Platz. Mehrere Musikschüler mit Celli und Flöten treten hier auf einer kleinen Bühne auf. Auch sie haben bei Beginn des Konzerts rund 25 Zuhörer. Auf dem Dortelweiler Platz herrscht ein Kommen und Gehen. Immer wieder bleiben Passanten stehen, um der Musik kurz zuzuhören und dann auf den Plakaten das Konzept der Musiktage zu lesen. Manche bleiben, manche gehen weiter.
»Es ist unser letztes Konzert heute«, erklärt eine der Musikerinnen der Musikschule auf der kleinen Bühne. Doch deutet sie an, dass die Musiktage auch im nächsten Jahr wieder ihren Platz im Veranstaltungskalender des Stadtteils finden sollen. Der Applaus für die Flöten- und Celloschüler ist groß.