Karben. Bei den hessischen Mehrkampf-Meisterschaften der Leichtathleten gab’s dreimal Gold für den TV Rendel. Zudem wurden in Darmstadt auch zwei Kreisrekorde geknackt.
TV Rendel: Während Luca Barowski Titelträger im Fünfkampf der U18 wurde, dominierten die Rendeler U16-Mädchen mannschaftlich ihre Altersklasse und holten sich die beiden Teamwertungen im Vierkampf und im Siebenkampf. Zudem erzielten sie mit ihren Kreisrekorden das beste Mehrkampfmannschaftsergebnis aller Zeiten dieser Altersklasse im Wetteraukreis.
U18-Athlet Luca Barowski wurde im Februar in München Süddeutscher Hallenmeister im Weitsprung, und im Juni übertraf er beim Zehnkampf-Meeting in Filderstadt die Qualifikationspunktzahl für die Europameisterschaften deutlich – einen Hessenmeistertitel jedoch erreichte der Maintaler überraschenderweise bis dato jedoch noch nicht. Diese Lücke in seiner Erfolgsbilanz konnte das Rendeler Talent nun in Darmstadt füllen. Nach eher suboptimalem Start in den Wettkampf – ein durch 2,2 m/s Gegenwind verwehter 100-Meter-Sprint mit entsprechendem Ergebnis 11,44 Sekunden, das deutliche Verpassen des 7,00-Meter-Ziels im Weitsprung (6,79 Meter) und mäßige 11,43 Meter im Kugelstoßen – kämpfte sich Luca Barowski in den Wettkampf und schob sich dank zweier persönlicher Bestleistungen im Hochsprung (1,84 m) und im 400-Meter-Lauf (50,83 sec) noch mit 3539 Punkten auf den Gold-Platz.
Auf den zweiten Wettkampftag und damit auf den Start im Zehnkampf verzichtete Luca Barowski aufgrund einer Patellasehnen-Reizung, die es nun bis zu den deutschen Mehrkampfmeisterschaften Ende August in Hannover auszukurieren gilt.
Barowski ist in seiner Altersklasse Rendeler Einzelkämpfer – ganz anders ist die Sachlage bei den Rendeler U16-Mädchen, die vor allem als Mannschaft glänzen. Nach dem 4×200-Meter-Hallentitel Anfang des Jahres waren die Rendelerinnen nun auch im Mehrkampf mit den Siebenkampf-Einzelplatzierungen vier, fünf, sechs und sieben das mannschaftliche Maß aller Dinge in Hessen.
Fast zwangsläufig stand am Ende der Siebenkampf-Hessenmeistertitel in der Mannschaftswertung zu Buche. Die durch die Addition der besten drei Punktzahlen erreichten 9602 Punkte bedeuteten zugleich Wetterauer Kreisrekord (die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2007 wurde um fast 150 Punkte übertroffen). Punktelieferantin Nummer eins war die erst 13-jährige Julia Bungic, die noch in der U14 starten könnte: Bungic überzeugte vor allem in den Wurfdisziplinen mit persönlichen Bestleistungen und erzielte im Speerwurf mit 36,93 Metern eine Top-Weite, die auch keine 15-Jährige übertraf. Am Ende standen bei ihr im Siebenkampf 3241 Punkte und Platz vier in der Klasse W14 zu Buche. Knapp 60 Punkte weniger erreichten in beinahe unfassbarer mannschaftlicher Punkteeinigkeit Marla Hercek (3182 Punkte), Leonie Barowski (3179 Punkte) und Yvonne Vogel (3176 Punkte) – nach sieben Disziplinen aneinandergeschmiegt innerhalb von fünf Weitsprung-Zentimetern oder einer 800-Meter-Sekunde. Die Nummer fünf im Bunde, Charlotte Woltmann, musste ihrer bei dem Blockmehrkämpfen Mitte Juni zugezogenen Oberschenkelverletzung Tribut zollen und den Wettkampf vorzeitig beenden, trug aber wesentlich zu Platz eins in der Vierkampfwertung bei. Hier war der TV Rendel der einzige Verein, der überhaupt die geforderte Mindestanzahl von fünf Team-Mitgliedern stellen konnte. Die fünf TVR-Athletinnen wurden aber dennoch auch hier als Hessenmeisterinnen geehrt. Nicht unverdient, da die Punktezahl (8378 Punkte) einen Wetterauer Kreisrekord beschrieb. Julia Bungic, Marla Hercek, Leonie Barowski und Yvonne Vogel aber zogen ihren Siebenkampf voll durch und legten, am Ende von Tag eins noch Zweite hinter der LG Wettenberg, im Speerwurf den Grundstein für den Mannschaftstitel und brachten 300 Punkte zwischen sich und ihre Mitstreiterinnen. Hier überzeugten neben Julia Bungic auch die anderen: Leonie Barowski gewann den Wettbewerb in der W15 mit 28,38 Metern, Marla Hercek wurde dort mit 27,50 Metern Dritte, Yvonne Vogel mit 25,49 Metern Siebte – letztlich die Vorentscheidung! web